[The history of emerging substances in Austria]

Osterr Wasser Abfallwirtsch. 2022;74(7-8):279-285. doi: 10.1007/s00506-022-00864-7. Epub 2022 May 24.
[Article in German]

Abstract

Over time, many different groups of substances became the focus of interest, so their occurrence, behaviour and effects were studied. While in the 1990s, it was detergents and the formation of foam in water, later the causes of discolouration around tanneries were researched, as well as the presence of chemicals and pollutants near industrial plants. Organochlorine pesticides, brominated flame retardants, perfluoroalkyl substances or PFAS, organotin compounds are some examples of such Emerging substances. After pesticides and industrial chemicals, active pharmaceutical ingredients, cosmetics and personal care products have also become "Emerging substances". Ultimately, however, it is the effect of the substances-whether persistent, bioaccumulative, mobile, toxic or even endocrine disruption-that attracts attention and triggers legal regulations. As the substances and the methods for their detection changed, so did the corresponding legislation. This in turn led to the use of new or slightly modified substances and substance groups. Innovative methods such as non-targeted analytics and biological effect tests or bioassays are now being utilised to address the variety and combined effects of the existing substances. In order to ensure comprehensive groundwater and water protection, the investigation and assessment methods must be developed. Furthermore, the existing and newly acquired knowledge need to be translated into regulatory consequences more quickly. Beyond that, a comprehensive societal transformation with regard to the sustainable use of natural water resources is essential for environmentally sound and healthy development. This must therefore be implemented on many different levels; with knowledge transfer and awareness-raising also having a significant role to play.

Im Laufe der Zeit gelangten viele unterschiedliche Stoffgruppen in den Fokus der Aufmerksamkeit und in der Folge wurden ihr Vorkommen, Verhalten und ihre Wirkungen untersucht. Waren es in den 90er-Jahren Waschmittel und die Schaumbildung in Gewässern, wurden später die Ursachen für Verfärbungen im Bereich von Gerbereien erforscht sowie das Vorkommen von Chemikalien und Schadstoffen in der Umgebung von Industriebetrieben. Organochlorpestizide, bromierte Flammschutzmittel, perfluorierte Tenside bzw. PFAS und Organozinnverbindungen sind einige Beispiele von „Emerging Substances“. Nach Pestiziden und Industriechemikalien wurden Arzneimittelwirkstoffe, Kosmetika und Körperpflegemittel zu „Emerging Substances“. Letztlich ist es aber die Wirkung der Stoffe, sei es persistent, bioakkumulierend, mobil, toxisch oder hormonschädigend, die Aufmerksamkeit erregt und gesetzliche Regelungen initiiert. Während die Stoffe und die Methoden, um sie nachzuweisen, sich veränderten, wurden auch die entsprechenden Gesetzesmaterien angepasst. Dies führte wiederum zum Einsatz neuer oder leicht modifizierter Stoffe und Stoffgruppen. Mit innovativen Methoden wie nicht-zielgerichteter Analytik, biologischen Wirktests oder Bioassays versucht man nun, die Vielzahl und die Kombinationswirkungen der vorhandenen Stoffe zu adressieren. Um einen umfassenden Grundwasser- und Gewässerschutz zu gewährleisten, müssen die Untersuchungs- und Bewertungsmethoden weiterentwickelt werden. Die bereits vorhandenen und neu gewonnenen Kenntnisse müssen schneller in regulatorische Konsequenzen umgesetzt werden. Essenziell für eine umwelt- und gesundheitsverträgliche Entwicklung ist eine umfassende Transformation der Gesellschaft im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung natürlicher Wasserressourcen. Dies ist auf vielen unterschiedlichen Ebenen umzusetzen, auch die Weitergabe von Wissen und Bewusstseinsbildung spielen hier eine bedeutende Rolle.

Keywords: Emerging substances; Impacts; Methods; Monitoring; Public attention; Regulation; Sustainability.

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