[Medikamente als Auslöser Bradykinin-vermittelter Angioödeme - mehr als ACE-Hemmer]

J Dtsch Dermatol Ges. 2023 Nov;21(11):1283-1290. doi: 10.1111/ddg.15154_g.
[Article in German]

Abstract

Bradykinin-vermittelte Angioödeme sind seltene, nichtallergische und potenziell lebensbedrohliche Krankheiten. Die beiden bekanntesten Formen sind das ACE-Hemmer-induzierte Angioödem und das hereditäre Angioödem (HAE). Die therapeutischen Möglichkeiten, die Pathophysiologie und die Diagnostik werden weiter erforscht, wobei beim HAE in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Für alle Patienten mit Bradykinin-vermittelten Angioödemen gibt es Medikamente, die vermieden oder mit Vorsicht verabreicht werden sollten. Einige dieser auslösenden Medikamente sind gut bekannt, bei anderen wird ein Zusammenhang vermutet oder ihre Bedeutung ist unbekannt. Ein gemeinsamer Nenner ist, dass es keine zugelassene Therapie für das Bradykinin-vermittelte Angioödem als Arzneimittelnebenwirkung gibt. Bei einigen Medikamenten, wie dem gewebespezifischen Plasminogenaktivator, ist die Inzidenz von Angioödemen mit möglicher Beeinträchtigung der Atemwege höher als bei ACE-Hemmern, wobei diese Tatsache weitgehend unterschätzt wird. In dieser Übersichtsarbeit fassen wir zusammen, was derzeit über die Begleitmedikation bei HAE-Patienten und die Interaktion mit anderen Bradykinin-beeinflussenden Medikamenten bekannt ist und empfohlen wird.

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