Background: Glaucoma is not a rare entity but because very few symptoms occur and visual field defects are frequently first recognized at a late stage, a large proportion of glaucoma diseases remain undetected. The aim of this study was to identify the proportion of undiagnosed glaucoma in German population-based cohort studies and to contextualize them in the context of the literature.
Material and methods: The prevalence of glaucoma in the Gutenberg Health Study (GHS) and the age-related investigations on health of the University of Regensburg (AugUR) was evaluated based on visual field examinations and optic disc color photography according to the ISGEO criteria. Furthermore, the self-reported glaucoma diagnoses were collected and the proportion of undiagnosed glaucoma was determined.
Results: The proportion of undiagnosed glaucoma was 55% in the GHS, and 53% in the AugUR study. The results correlate with results from previous studies from other countries in which the proportion of unrecognized glaucoma ranged from 33% to 78%. In the GHS and the AugUR study the proportion of undiagnosed glaucoma was higher in younger age groups and in women.
Discussion: Roughly every second case of glaucoma is undetected. As the symptoms are often nonspecific or take a long time to appear, there is a risk of advanced glaucomatous visual field defects or blindness due to a lack of glaucoma awareness. Studies have shown that a systematic screening can halve this risk.
Zusammenfassung: HINTERGRUND: Glaukomerkrankungen sind keine seltene Entität. Weil jedoch kaum Symptome auftreten und die Gesichtsfelddefekte häufig erst spät bemerkt werden, bleibt ein großer Anteil der Glaukomerkrankungen unerkannt. Ziel der Arbeit war es, den Anteil nicht diagnostizierter Glaukomerkrankungen in deutschen populationsbasierten Studien zu ermitteln und sie in den Literaturkontext einzuordnen.
Material und methoden: Im Rahmen der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) und der Altersbezogenen Untersuchungen zur Gesundheit der Universität Regensburg (AugUR) wurden die Glaukomprävalenz anhand von Gesichtsfelduntersuchungen und Fundusfarbfotos mithilfe der Kriterien der International Society of Geographical and Epidemiological Ophthalmology (ISGEO) sowie die selbstberichteten Glaukomerkrankungen erhoben, und der Anteil nicht diagnostizierter Glaukome wurde bestimmt.
Ergebnisse: In der GHS betrug der Anteil nicht diagnostizierter Glaukome 55 %, in der AugUR-Studie 53 %. Die Ergebnisse passen zu Daten aus anderen Ländern, in denen der Anteil nicht erkannter Glaukome zwischen 33 % und 78 % liegt. In GHS und AugUR war der Anteil nicht diagnostizierter Glaukome in jüngeren Altersgruppen und bei Frauen höher.
Diskussion: Etwa jede zweite Glaukomerkrankung in Deutschland ist unentdeckt. Da die Symptome oft unspezifisch sind oder lange ausbleiben, besteht durch das fehlende Bewusstsein für Glaukomerkrankungen die Gefahr für einen fortschreitenden Gesichtsfelddefekt und Erblindung. Studien zeigen, dass ein systematisches Screening dieses Risiko halbieren kann.
Keywords: Blindness; Elucidation; Screening; Symptoms; Visual field defect.
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