[Anticoagulation in older patients]

Dtsch Med Wochenschr. 2023 Sep;148(17):1102-1107. doi: 10.1055/a-2020-0196. Epub 2023 Aug 23.
[Article in German]

Abstract

Prescribing oral anticoagulation in older patients for e.g. stroke prophylaxis has proven to be beneficial, but some special risks have to be considered. Renal function may be substantial impaired and dose reduction in at least some of the substances is recommended. Therefore, a closer monitoring of renal function is essential. Further as bleeding risk also increases with age usual scoring lists do less help this therapeutic dilemma than in younger patients. Adequate blood pressure control is essential in preventing intracerebral hemorrhage. Fall risk has to be assessed to initiate early compensation for this risk. Only high and unimprovable fall incidence may outweigh the benefits of oral anticoagulation therapy (>1 hospital admission per month due to a fall incident). Comprehensive geriatric assessment is crucial for early detection of specific adherence problems in older patients and is also helpful for discussion of individual deprescribing options in an end of live situation.

Indikationen und epidemiologische aspekte: Das zerebrovaskuläre Risiko steigt mit zunehmendem Alter und über ⅓ der >65-jährigen Patienten ist von Gebrechlichkeit betroffen. Deshalb ist Antikoagulation zur Schlaganfallprophylaxe empfohlen und auch alte Patienten profitieren vom Einsatz neuer oraler Antikoagulanzien (NOAK). Durch diese Therapie wird, im Vergleich zu den Vitamin-K-Antagonisten (VAK), die komplizierte individuelle Einstellung auf die Medikation vereinfacht.

Kontraindikationen und risikosituationen: Gerinnungsstörungen, terminale Niereninsuffizienz oder die Dialysesituation stellen eine Kontraindikation dar. Das Risiko für Blutungsereignisse kann durch eine prophylaktische Komedikation mit einem Protonenpumpeninhibitor (PPI) minimiert werden. ALTERSBEDINGTE VERäNDERUNGEN DER RISIKO-NUTZEN-BILANZ: : Sturzereignisse häufen sich im Alter und sollten bei allen alten Patienten mit Antikoagulation mithilfe von Assessment-Instrumenten getestet werden. Die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate erfordert ein umsichtiges und nicht zu weitmaschiges Monitoring der Nierenfunkton. Adhärenzprobleme aufgrund von funktionellen Einschränkungen können mit einem frühzeitigen Übergang auf ein partielles oder vollständiges Fremdmanagement aufgefangen werden. KONSEQUENZEN FüR DEN KLINISCHEN ALLTAG:: Alte Patienten mit einer Indikation für eine Therapie mit oralen Antikoagulantien sollten nach Möglichkeit mit NOAK behandelt werden. Das geriatrische Assessment bietet wertvolle Hinweise für eine individualisierte und optimierte Indikationsstellung und für das rechtzeitige Hinzuziehen ergänzender Maßnahmen (z.B. bei Adhärenzproblemen). Daher sollte es zum Standard des Therapiemonitorings bei dieser Therapieform gehören.

Publication types

  • English Abstract

MeSH terms

  • Aged
  • Anticoagulants / adverse effects
  • Blood Pressure
  • Cerebral Hemorrhage* / chemically induced
  • Geriatric Assessment*
  • Hospitalization
  • Humans

Substances

  • Anticoagulants