Biomechanische Eigenschaften transgener Haut nach lebensrettender Regeneration der Epidermis durch kombinierte Gen- und Stammzelltherapie

J Dtsch Dermatol Ges. 2023 Mar;21(3):245-254. doi: 10.1111/ddg.14978_g.

Abstract

Hintergrund: Im Jahr 2017 beschrieben wir die erste lebensrettende Regeneration einer nahezu vollständigen Epidermis durch kombinierte Gen- und Stammzelltherapie. Kürzlich berichteten wir über eine ausgezeichnete Langzeitstabilität dieser transgenen Epidermis. Zur Charakterisierung der aus diesem experimentellen Ansatz resultierenden Hautqualität und ihrer potenziellen Anwendung bei anderen Erkrankungen berichten wir hier über die Langzeitergebnisse hinsichtlich der biomechanischen Eigenschaften der Haut.

Patienten und methodik: Eine detaillierte Analyse der biomechanischen Eigenschaften, einschließlich Hautelastizität, Anisotropie und Friktion, wurde an mehreren Körperstellen 24, 36 und 60 Monate nach der ersten Transplantation durchgeführt. Zunächst wurden die Körperstellen mit den stabilen nicht-transgenen Bereichen verglichen. Im Weiteren erfolgte ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe aus 13 hautgesunden Probanden. Die Messung von Hautelastizität, Anisotropie und Friktion erfolgte mit nichtinvasiven Messungen.

Ergebnisse: Die biomechanischen Hauteigenschaften der transgenen Epidermis zeigten ähnliche Ergebnisse im Vergleich zur verbleibenden nicht-transgenen Haut und zur gesunden Kontrollgruppe. Die Hautelastizität zeigte vergleichbare Ergebnisse wie bei der Kontrollgruppe. Die Friktion der Haut nahm sowohl in den transgenen als auch in den nicht-transgenen Bereichen im Vergleich zur Kontrollgruppe ab.

Schlussfolgerungen: Die neuartige kombinierte Gen- und Stammzelltherapie zeigt hervorragende funktionelle Langzeitergebnisse der vollständig regenerierten transgenen Epidermis. Wegen dieser Ergebnisse sollten weitere Anwendungen dieser Technologie, wie die Behandlung von Verbrennungen, Gegenstand zukünftiger Forschung sein.