S3-Leitlinie Urtikaria. Teil 1: Klassifikation und Diagnostik der Urtikaria - deutschsprachige Adaptation der internationalen S3-Leitlinie

J Dtsch Dermatol Ges. 2023 Jan;21(1):81-95. doi: 10.1111/ddg.14906_g.

Abstract

Die Lebenszeitprävalenz für Urtikaria, die zu den schweren allergischen Erkrankungen zählt, liegt bei nahezu 20%. Sie schränkt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern die generelle Leistungsfähigkeit in Beruf und Alltag. Die vorliegende Publikation ist der erste Abschnitt der Leitlinie Urtikaria. Dieser Teil der Leitlinie umfasst deren Klassifikation und Diagnostik unter Einbeziehung der wesentlichen Fortschritte in der Erforschung ihrer Ursachen, auslösenden Faktoren und Pathomechanismen. Zudem befasst sie sich mit Strategien zur ökonomischen Diagnostik der verschiedenen Unterformen der Urtikaria. Dies ist entscheidend für eine individuelle, patientenorientierte Therapie, die im zweiten Teil behandelt wird. Diese deutschsprachige Leitlinie wurde auf der Basis der internationalen englischsprachigen S3-Leitlinie unter besonderer Berücksichtigung der medizinischen Gegebenheiten im deutschsprachigen Raum entsprechend den Kriterien der AWMF erstellt. Die Leitlinie beschreibt in diesem Abschnitt die Klassifikation der Urtikaria, wobei spontan auftretende Quaddeln und Schwellungen von Urtikariaformen mit induzierbaren Symptomen abgegrenzt werden. Urtikaria wird als plötzlich auftretende Quaddeln, Schwellungen oder beides definiert, ist dabei aber abzugrenzen von Zuständen bei denen Quaddeln als kurzfristiges Symptom auftreten, wie zum Beispiel bei der Anaphylaxie. Die Diagnostik stützt sich auf (eingeschränkte) Laboruntersuchungen, aber insbesondere auch die Anamnese. Darüber hinaus stehen validierte Instrumente zur Verfügung, die den Schweregrad, die Aktivität und den Verlauf erfassen.

Keywords: Angioödem; Diagnostik; Leitlinie; Quaddel; Urtikaria; angioedema; diagnostics; guideline; urticaria; wheal.

Publication types

  • Research Support, Non-U.S. Gov't