Fixes Arzneimittelexanthem - häufige und neue Auslöser seit dem Jahr 2000

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Oct;20(10):1289-1303. doi: 10.1111/ddg.14870_g.

Abstract

Fixe Arzneimittelexantheme (FAE) sind häufige unerwünschte Arzneimittelreaktionen der Haut, die nach Verabreichung auslösender Medikamente auftreten. Ziel dieser Übersicht ist es, eine aktualisierte Auflistung der Medikamente vorzulegen, die ein FAE verursachen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf neu in Erscheinung getretene Auslöser, die seit Beginn des Jahrhunderts dokumentiert wurden. Die veröffentlichten Auslöser von FAE sind sehr vielfältig. Zu den am häufigsten mit FAE in Verbindung gebrachten Medikamenten gehören Analgetika (nichtsteroidale Antirheumatika [NSAR] und Paracetamol) und Antibiotika. Der am besten beschriebene Einzelwirkstoff ist wohl Cotrimoxazol. Seit Beginn des Jahrhunderts wurden mehr als 200 Medikamente in Fallberichten zum FAE genannt. Bedeutende neuartige Wirkstoffe sind unter anderem Cyclooxygenase-2-spezifische Inhibitoren, Fluconazol und Phosphodiesterase-5-Hemmer. Weitere mit FAE in Verbindung gebrachte Medikamente sind Impfstoffe, zum Beispiel verschiedene Impfstoffe gegen SARS-CoV-2. Medikamente, die für ein FAE verantwortlich gemacht werden, unterscheiden sich nach geografischer Region und der Verschreibungsmuster zu bestimmten Zeitpunkten. Neuere Medikamente kommen weiterhin auf den Markt und spielen eine wachsende Rolle für FAE. Bewusstsein hinsichtlich seltenerer Auslöser und neu in Erscheinung tretender Wirkstoffe kann dabei helfen, Auslöser zu erkennen. Dies ermöglicht die unverzügliche Absetzung des verursachenden Wirkstoffs und kann damit ein Rezidiv verhindern.

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