DNA-Chip-basierte Diagnose der Onychomykose und Tinea pedis

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Aug;20(8):1112-1122. doi: 10.1111/ddg.14819_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Onychomykose (OM) und Tinea pedis (TP) sind häufige Pilzinfektionen der Haut. Aktuell basiert die Diagnose vornehmlich auf mikroskopischem Direktnachweis und/oder Kultur. Beide Methoden haben jedoch eine geringe bis mäßige Sensitivität und benötigen teilweise mehrere Wochen, bis endgültige Laborergebnisse vorliegen. Um die Diagnose kutaner Pilzinfektionen zu verbessern, wurden PCR-basierte Methoden entwickelt. Hier haben wir hier die Sensitivität und Spezifität einer Chip-basierten Multiplex-PCR mit mikroskopischen Direktnachweis und verglichen.

Patienten und methodik: In einer monozentrischen, prospektiven Studie wurden bei Patienten mit Verdacht auf OM (n = 67) oder TP (n = 73) Schuppenpräparate entnommen und mittels mikroskopischem Direktnachweis, Kultur und DNA-Chip-Technologie der Erregernachweis durchgeführt. In einem weiteren Ansatz wurde überprüft, ob Abstriche als Alternative zur Entnahme eines Schuppenpräparates verwendet werden können. Hierfür wurden 24 weitere OM/TP-Patienten rekrutiert und die Ergebnisse der DNA-Chip-Technologie aus Abstrichen mit denen aus den Schuppenpräparaten verglichen.

Ergebnisse: Im Vergleich aller Methoden hatte die DNA-Chip-Technologie die höchste Sensitivität, eine Kombination von DNA-Chip-Technologie mit mikroskopischem Direktnachweis erhöhte dies weiter. Ergebnisse dieser kombinierten Labordiagnostik sind innerhalb von 24 Stunden verfügbar. Der Vergleich der Probenentnahmetechniken (Abstrich beziehungsweise Schuppenpräparat) zeigte vergleichbare Ergebnisse.

Schlussfolgerungen: Die molekulare Diagnostik (mittels DNA-Chip-Technologie) hat eine hohe Sensitivität für die OM- und TP-Diagnostik, insbesondere in Kombination mit dem mikroskopischen Direktnachweis.