Vorhersage von Immuncheckpoint-Inhibitor-bedingter Hepatitis bei Patienten mit metastasiertem Melanom

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Jun;20(6):773-776. doi: 10.1111/ddg.14726_g.

Abstract

Die Einführung von Antikörpern gegen die immunregulatorischen Oberflächenmoleküle, programmed cell death protein 1 (PD-1) und cytotoxic T-lymphocyte-associated protein 4 (CTLA-4), hat die Behandlung von Tumorerkrankungen revolutioniert. Diese sogenannten Immuncheckpoint-Inhibitoren verfügen über ein enormes therapeutisches Potenzial und werden zur Behandlung vieler verschiedener Tumorentitäten eingesetzt. Häufig treten bei Patienten, die mit Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden, immunvermittelte Nebenwirkungen auf, die die klinische Anwendung limitieren. Trotz umfassender Bemühungen, die Ätiologie immunvermittelter Komplikationen zu verstehen, sind die zugrundeliegenden zellulären Mechanismen nach wie vor weitgehend ungeklärt. Unserer Arbeitsgruppe ist es gelungen, Patienten mit metastasiertem Melanom zu identifizieren, die eine erhöhtes Risiko haben, eine immunvermittelte Hepatitis zu entwickeln. Diese Gruppe von Patienten zeichnet sich durch eine erhöhte Anzahl von CD4+ -Effektor-Gedächtnis-T-Zellen (CD4+ TEM ) aus, die bereits vor der Behandlung im Blut der Patienten nachgewiesen werden können. Die Expansion der CD4+ TEM kann auf eine subklinische Infektion mit dem Cytomegalovirus (CMV) zurückgeführt werden. Zusätzlich stellt der CD4+ TEM -Wert einen verlässlichen Biomarker für die Vorhersage einer Hepatitis als unerwünschte Nebenwirkung der Immuntherapie dar.

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