Zusammenhang zwischen Vitiligo und wichtigen Komponenten des metabolischen Syndroms: eine systematische Übersicht und Metaanalyse

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 May;20(5):629-642. doi: 10.1111/ddg.14717_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Vitiligo und dem metabolischen Syndrom (MetS) sowie dessen relevanten Komponenten.

Material und methoden: Die Datenbanken PubMed, Web of Science, Cochrane Library und Embase wurden von deren Beginn bis zum 30. März 2021 nach relevanten Studien durchsucht. Querschnitts- und Fall-Kontroll-Studien, die entweder die Prävalenz oder die Odds-Ratio [OR] des MetS oder seiner Komponenten bei Vitiligo-Patienten berichteten, wurden eingeschlossen. Die Daten wurden entsprechend der Heterogenität entweder mit einem Zufallseffektmodell oder einem Modell mit festen Effekten gepoolt.

Ergebnisse: Es wurden 30 Studien mit insgesamt 28.325 Vitiligo-Patienten eingeschlossen. Signifikante Zusammenhänge wurden zwischen Vitiligo und Diabetes mellitus (gepoolte OR, 3,30; 95 %-Konfidenzintervall [KI], 2,10-5,17) sowie zwischen Vitiligo und Adipositas (gepoolte OR, 2,08; 95 %-KI, 1,40-3,11) ermittelt. Die Gesamtprävalenz der Hypertonie bei Patienten mit Vitiligo betrug 19,0 % (95 %-KI, 2,0 %-36,0 %).

Schlussfolgerungen: Unserer Ergebnisse lassen auf einen Zusammenhang zwischen Vitiligo und Diabetes mellitus sowie Hypertonie schließen. Dermatologen wird empfohlen diese Zusammenhänge zu berücksichtigen, um potenzielle Begleiterkrankungen bei Vitiligo-Patienten zeitnah zu identifizieren. Zudem wird Vitiligo-Patienten empfohlen, Parameter wie BMI, Blutzuckerspiegel und Blutdruck zu überwachen und bei auffälligen Veränderungen dieser Parameter unverzüglich einen Spezialisten zu konsultieren.