[Item Reduction to Improve Practicability of Neonatal Pain Assessment Tools - Comparison of NFCSshort and PIPP in Daily Clinical Practice]

Klin Padiatr. 2022 Mar;234(2):68-73. doi: 10.1055/a-1550-2765. Epub 2021 Sep 16.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund: Trotz über 50 psychometrisch validierter Beobachtungsverfahren gibt es bisher keinen Konsens über das praktikabelste Schmerzassessment bei Neugeborenen. Die Items von NFCSshort und PIPP wurden mit der Schmerzeinschätzung der prozedurbeteiligten Behandler verglichen und es wurde evaluiert, ob eine Itemreduktion zu Gunsten der Alltagsanwendung möglich wäre.

Material und methoden: 52 Neugeborene wurden in unserer Beobachtungsstudie einer klinisch indizierten peripheren Venenpunktion unterzogen. Patient und Monitordaten wurden standardisiert auf Video aufgezeichnet. Die Schmerzintensität wurden durch sieben unabhängige Untersucher mittels NFCSshort und PIPP bewertet und hinsichtlich der Variabilität zwischen den Untersuchern verglichen.

Ergebnisse: Nur vier Items des PIPP (Herzfrequenz, Augenbrauenvorwölbung, zusammengekniffene Augen, betonte Nasolabialfalte) wiesen einen signifikanten Zusammenhang mit der geschätzten Schmerzhaftigkeit der Prozedur auf. Die Items 1 (Gestationsalter), 2 (Wachheitsgrad) und 4 (Sauerstoffsättigung) hatten bei keinem Untersucher Einfluss auf das Schmerzmessergebnis. Die Auswertung des NFCSshort zeigte bei zwei Untersuchern für das Item 1 (Vorwölbung der Augenbrauen) und bei einem Untersucher für das Item 2 (zusammengekniffene Augen) keine Einflüsse auf das Messergebnis.

Diskussion: Die Ergebnisse der Studie legen eine Kürzung des PIPP um drei Items nahe, da diese keinen Einfluss auf das Schmerzmessergebnis zeigten. Eine Reduktion des PIPP um das Item Gestationsalter erscheint fraglich, da es in weiteren Studien als bedeutsames Item bewertet wurde. Ein Verzicht auf das Item Sauerstoffsättigung geht mit einem geringeren Messaufwand einher. Eine weitere Kürzung der bereits gekürzten Version (NFCSshort) auf weniger als fünf Items ist auf Basis unserer Ergebnisse nicht zu empfehlen.

Background: Despite more than 50 laboratory-evaluated measurement systems, there is no consensus on the most practicable pain assessment in newborns in daily practice. For this purpose, the items of NFCSshort and PIPP were compared to the pain assesment of the involved medical practitioner. The aim of the study was to evaluate whether an item reduction of the assesments in favor of everyday use is feasible.

Methods: In 52 neonates of a paediatric ward venous blood collection was performed in this observational study. Cameras recorded patients and monitor in a standardized way. The pain intensity was assessed with NFCSshort and PIPP by seven independent observers. The ratings were compared for variability between observers.

Results: Of the seven PIPP items, only four were significantly associated with procedural pain assessment for all seven observers (heart rate, brow bulge, eye squeeze, nasolabial furrow). For the NFCSshort, no significant association with procedural pain assessment was found for two observers for the item "brow bulge" and for one observer for the item "eye squeeze".

Conclusion: The results of the study suggest a possible reduction of the PIPP by three items. Disregarding item 1 (gestational age) appears questionable, since its impact as context variable has been proven repeatedly. The waiver of item 4 (oxygen saturation) is associated with less measuring effort. A further reduction of the already shortened version of the NFCS with ten items (NFCSshort, five items) is not recommended by our results.

Publication types

  • Observational Study

MeSH terms

  • Child
  • Hospitals*
  • Humans
  • Infant, Newborn
  • Pain Measurement
  • Pain*