[How the brain perceives the world in old age with all senses]

Z Gerontol Geriatr. 2021 Oct;54(6):611-620. doi: 10.1007/s00391-021-01936-1. Epub 2021 Sep 7.
[Article in German]

Abstract

Background: Aging is a multidimensional process that may lead to physical, psychological and social changes. This is predominantly due to a decline of sensory functions and their central processing.

Material and methods: Selective literature search in Medline and the Cochrane Library.

Results: In addition to specific disorders of the sensory organs, unspecific age-related degenerative processes are responsible for the high prevalence of sensory limitations in older people. This can lead to a significant reduction in the quality of life. Balance impairment, decreasing function of hearing, vision, smell and the somatosensory system are associated with an increased risk of falling and an increased mortality in older people. Furthermore, there is evidence for a link between hearing loss and cognitive decline. In addition to the functional ability of every sense on its own, the integration of multiple sensory perceptions plays an increasing role in age-related sensory limitations.

Conclusion: Sensory impairments have to be considered when working with older people. Early detection and an interdisciplinary therapeutic approach can reduce the negative consequences. Multimodal stimulation appears to stimulate brain plasticity which helps to compensate age-related changes.

Zusammenfassung: HINTERGRUND: Altern ist ein multidimensionaler Prozess, der zu körperlichen, psychologischen und sozialen Veränderungen führt. Einschränkungen der peripheren Sensorik und ihrer zentralen Verarbeitung haben hieran einen erheblichen Anteil.

Material und methoden: Selektive Literaturrecherche.

Ergebnisse: Neben spezifischen Erkrankungen der Sinnesorgane sind im fortgeschrittenen Lebensalter zusätzlich unspezifische altersbedingte degenerative Prozesse für die hohe Prävalenz von Sinneseinschränkungen in dieser Altersgruppe verantwortlich; diese können zu einer erheblichen Reduktion der Lebensqualität bei den Betroffenen führen. Einschränkungen der Gleichgewichtsfunktion, des Hörvermögens, Sehens, Riechens und der Somatosensorik sind mit einer Erhöhung der Sturzhäufigkeit und einer erhöhten Mortalität älterer Menschen assoziiert. Darüber hinaus gibt es Hinweise für einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Hörstörung und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Demenz. Neben der Funktionsfähigkeit jedes einzelnen Sinnesorgans für sich allein spielt die Fähigkeit der Integration teilweise widersprüchlicher Sinneswahrnehmungen eine zunehmende Rolle unter dem Einfluss altersbedingter Sinneseinschränkungen.

Schlussfolgerung: Im Umgang mit älteren und alten Menschen ist gezielt auf die Entwicklung von Einschränkungen sensorischer Funktionen zu achten, um durch eine möglichst frühzeitige und ggf. interdisziplinäre Therapie die daraus resultierenden Folgeerkrankungen zu minimieren. Daneben könnten multimodale Therapieansätze dazu beitragen, die Plastizität des Gehirns im Alter anzuregen.

Keywords: Balance; Hearing; Sense of touch; Smell; Vision.

Publication types

  • Review

MeSH terms

  • Activities of Daily Living
  • Aged
  • Aging
  • Brain
  • Hearing Loss*
  • Humans
  • Quality of Life*