Schnittrandkontrolle von Basalzellkarzinomen mittels ex-vivo konfokaler Laserscanmikroskopie mit digitaler Farbbearbeitung - Anwendung in der Routinediagnostik

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 May;19(5):685-693. doi: 10.1111/ddg.14374_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Die ex-vivo konfokale Laserscanmikroskopie (CLSM) erlaubt die feingewebliche Untersuchung von Nativpräparaten innerhalb von Minuten basierend auf Gewebereflexion und fluoreszenzbasierter Kernfärbung. Die neu eingeführte digitale Farbbearbeitung der Bilder imitiert die konventionelle Hämatoxylin-Eosin (HE)-Färbung nahezu perfekt. Ziel war eine Evaluation der neuen Methode im Zeitdruck des klinischen Alltags bei der Schnittrandkontrolle von Basalzellkarzinomen hinsichtlich Befundqualität und Zeitbedarf.

Patienten und methodik: Es wurden 101 Basalzellkarzinome von 79 Patienten mikrografisch kontrolliert (n = 60) beziehungsweise als Spindel (n = 41) exzidiert. Die frisch exzidierten Präparate wurden mittels CLSM untersucht und im Anschluss konventionell histopathologisch aufgearbeitet. Die Befundung erfolgte verblindet durch einen erfahrenen Dermatohistopathologen.

Ergebnisse: Basalzellkarzinome waren im CLSM direkt nach der Exzision hervorragend erkennbar. Aufgrund der digitalen HE-Färbung ist für den Befunder keine Umstellung der Sehgewohnheiten notwendig. Im Vergleich zur konventionellen histopathologischen Untersuchung lag die Sensitivität bei 73,6 % und die Spezifität bei 96,5 %. Fehlerhafte Befunde waren häufig einer eingeschränkten Beurteilbarkeit bei nicht vollständig dargestellter Epidermis geschuldet.

Schlussfolgerungen: Die CLSM mit digitaler HE-Färbung ist auch unter Routinebedingungen sehr gut geeignet, Basalzellkarzinome und deren Schnittränder zu diagnostizieren und stellt damit eine gewebesparende Alternative zum Kryostat-Schnellschnitt dar. Es ist zu erwarten, dass Weiterentwicklungen wie etwa Objektträger mit Magnetfixierungen zur Optimierung des Anpressdruckes die Befundgenauigkeit weiter verbessern werden.