Schwere allergische Reaktionen nach COVID-19-Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer/BioNTech in Großbritannien und USA: Stellungnahme der deutschen allergologischen Gesellschaften AeDA (Ärzteverband Deutscher Allergologen), DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie) und GPA (Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin)

Allergo J. 2021;30(2):24-29. doi: 10.1007/s15007-021-4762-4. Epub 2021 Mar 26.
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Abstract

Zwei Mitarbeiter des National Health Service (NHS) in England entwickelten nach der Verabreichung des BNT162b2-Impfstoffs von BionNTech gegen COVID-19 schwere allergische Reaktionen. Die britische Fachinformation für den BNT162b2-Impfstoff enthält bereits Hinweise auf eine Kontraindikation zur Anwendung bei Personen, die allergisch auf den Impfstoff oder einen seiner Bestandteile reagiert haben. Als Vorsichtsmaßnahme hat die englische Regulationsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (MHRA) eine vorläufige Anleitung herausgegeben, "Patienten mit schweren Allergien" grundsätzlich nicht zu impfen. Allergische Reaktionen auf Impfstoffe sind sehr selten, aber Impfstoffkomponenten verursachen bekanntermaßen allergische Reaktionen. BNT162b2 ist ein Impfstoff, der auf einer in Lipidnanopartikel eingebetteten mRNA basiert und mit weiteren Substanzen angereichert wird, um den Transport in die Zellen zu ermöglichen. In der zentralen klinischen Phase-III-Studie wurde der BNT162b2-Impfstoff im Allgemeinen gut vertragen. Impfstoffe gelten als eine der wirksamsten Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Schwere allergische Reaktionen auf Impfstoffe sind selten, können jedoch lebensbedrohlich sein. Es ist ratsam, die Impfteams auf diese Gefahr aufmerksam zu machen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, während mehr Erfahrungen mit dem neuen Impfstoff gesammelt werden.

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