Evidenz- und konsensbasierte (S3) Leitlinie: Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Mar;19(3):479-494. doi: 10.1111/ddg.14438_g.
[Article in German]

Abstract

Anogenitale und oropharyngeale Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet. Im Fall einer klinisch manifesten Erkrankung ist die HPV-Infektion mitunter mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität assoziiert, die Behandlung geht mit einer hohen Rezidivrate einher und invasive Neoplasien (zum Beispiel Zervix-, Anal-, Vulva-, Penis-, Oropharynxkarzinom) sind zudem durch eine signifikante Morbidität und Mortalität gekennzeichnet. Die Impfung gegen HPV ist eine effektive und sichere Maßnahme zur Primärprävention HPV-assoziierter Läsionen, allerdings sind die HPV-Impfraten in Deutschland nach wie vor niedrig. Die vorliegende Publikation ist eine gekürzte Fassung der auf den Seiten der AWMF verfügbaren Langfassung der evidenz- und konsensbasierten Leitlinie „Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien“. Auf der Grundlage eines systematischen Reviews mit Metaanalysen wurden von einem repräsentativen Gremium erstellte und formell konsentierte Empfehlungen zur Vakzinierung verschiedener Alters- und Personengruppen erarbeitet. Darüber hinaus wurden konsensbasierte Empfehlungen zu spezifischen, im Praxisalltag relevanten Fragestellungen bezüglich besonderer Situationen erstellt. Diese sollen in einem Themenfeld, in dem vielfach Unsicherheiten bestehen und sowohl Patientinnen und Patienten als auch Gesundheitsdienstleisterinnen und -dienstleister teils mit kontroversen und emotional aufgeladenen Standpunkten konfrontiert sind, auf Grundlage der aktuell vorliegenden Studienlage und eines repräsentativen Expertenkonsenses Orientierung und Sicherheit bieten.