Hintergrund: Niedrig dosiertes Doxycyclin (sub-antimicrobial dose doxycycline, SDD) ist eine antimikrobielle Substanz, die bei häufigen entzündlichen Hauterkrankungen zu einer Besserung des Krankheitsbildes zu führen scheint. Derzeit liegen nur wenige Daten zur allgemeinen Wirksamkeit, zur notwendigen Behandlungsdauer und zur optimalen Patientenauswahl bei Rosacea vor. Wir haben daher die Wirksamkeit sub-antimikrobieller Dosen von Doxycyclin bei Rosacea papulopustulosa (RPP) untersucht. Gleichzeitig wollten wir herausarbeiten, welche Patienten für diesen Behandlungsansatz am besten geeignet sind.
Methoden: Im Zeitraum von Juli bis September 2019 wurde eine umfangreiche Literaturrecherche in fünf Datenbanken durchgeführt; der verwendete Suchbegriff war „rosacea” UND „doxycycline”.
Ergebnisse: Unsere Datenbankrecherche fand potenziell relevante Studien. Die allgemeine Metaanalyse fand keinen signifikanten Unterschied zwischen SDD und den Vergleichspräparaten (RR: 1,12; 95 %-KI: 0,78-1,62; I2 = 86 %). Eine Subgruppenanalyse von Studien, in denen Doxycyclin mit Placebo verglichen wurde, ergab eine klare Überlegenheit von Doxycyclin (RR: 1,45; 95 %-KI: 1,22-1,72; I2 = 31 %), die Subgruppenanalyse von Studien, bei denen aktive Medikationen miteinander verglichen wurden, zeigte hingegen keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsoptionen (RR: 0,52; 95 % KI: 0,17-1,63; I2 = 90 %).
Schlussfolgerung: Es gibt gute Belege dafür, dass SDD wirksamer ist als Placebo. Andere Medikamente wie etwa Minocyclin oder Isotretinoin zeigen jedoch im Vergleich zu SDD mindestens gleich gute Behandlungserfolge. Wir schließen aus unserer Analyse, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von SDD eher zur Behandlung leichter Formen der Rosacea geeignet sind, während bei mittelstarken oder stark ausgeprägten Formen die höheren (antimikrobiellen) Dosierungen von Doxycyclin besser geeignet sein dürften.