Borrelia burgdorferi in primär kutanen Lymphomen: eine systematische Übersicht und Metaanalyse

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Dec;18(12):1379-1386. doi: 10.1111/ddg.14289_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund: Der Zusammenhang zwischen Borrelia burgdorferi und primär kutanen Lymphomen ist nach wie vor ungeklärt. Diese systematische Übersicht und Metaanalyse hat das Ziel, den Zusammenhang zwischen Borrelia burgdorferi und den verschiedenen Entitäten primär kutaner Lymphome zu definieren.

Methoden: Elektronische Datenbanken wurden nach sämtlichen Studien durchsucht, in denen Borrelia-burgdorferi-DNA in Proben primär kutaner Lymphome untersucht wurde. Der Zusammenhang zwischen Borrelia und primär kutanen Lymphomen wurde mittels Odds-Ratio (p < 0,05 signifikant) beurteilt; kutane Proben ohne lymphoproliferative Erkrankung dienten als Kontrollen. Eine sekundäre Analyse wurde zur Beurteilung der Prävalenz von Borrelia-Infektionen bei verschiedenen Lymphom-Entitäten durchgeführt.

Ergebnisse: Zehn Studien mit 506 primär kutanen Lymphomen und 201 Kontrollen wurden eingeschlossen. Die Prävalenz von Borrelia-DNA war in Studien aus verschiedenen Regionen sehr heterogen. Ein positives Ergebnis für Borrelia-DNA war signifikant mit primär kutanen Lymphomen assoziiert (Odds-Ratio = 10,88; p < 0,00001). Bei den verschiedenen Entitäten zeigte sich eine ähnliche Prävalenz von Borrelia-DNA (Marginalzonenlymphom: 7,3 %; follikuläres Lymphom: 8,1 %; diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom: 7,5 %; Mycosis fungoides: 8 %).

Schlussfolgerungen: Borrelia burgdorferi ist signifikant mit primär kutanen Lymphomen assoziiert. Dabei zeigten sich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Lymphom-Entitäten (sowohl B-Zell- als auch T-Zell-Lymphome), aber deutliche geografische Unterschiede. Molekulare Tests auf Borrelia wären bei Patienten mit primär kutanem Lymphom aus endemischen Gebieten gerechtfertigt.

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