Forschung in der Praxis: Onkogene GNAQ-Mutationen als therapeutischer Angriffspunkt beim Uveamelanom

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Nov;18(11):1245-1249. doi: 10.1111/ddg.14288_g.
[Article in German]

Abstract

Das Uveamelanom hat eine schlechte Prognose und ist die häufigste Form von Augenkrebs. Obwohl der Primärtumor in den meisten Fällen durch lokale Operation oder Strahlentherapie effektiv behandelt werden kann, entwickeln mehr als 50 % der Patienten systemische Metastasen insbesondere in der Leber. Im Gegensatz zum kutanen Melanom steht für das metastasierte Uveamelanom keine Standardbehandlung zur Verfügung. Vor kurzem wurden bei etwa 85 % der Uveamelanome onkogene Treibermutationen in GNAQ oder GNA11 identifiziert, die zu einer konstitutiven Aktivierung des Gαq/11 -Signalwegs und seiner nachgeschalteten Effektoren führen. Der direkte zielgerichtete Eingriff in die deregulierte Gαq/11 -Signalgebung könnte daher eine Therapieoption für Patienten mit Uveamelanom sein. In unserer Studie konnten wir das zyklische Depsipeptid FR-900359, das aus der immergrünen Pflanze Ardisia crenata isoliert wurde, als wirksamen Inhibitor konstitutiv aktiver Gαq/11 -Proteine und ihrer nachgeschalteten Zielmoleküle identifizieren. Obwohl unsere Daten noch vorläufig sind, könnten sie zu einer zukünftigen Behandlungsoption für Patienten mit metastasiertem Uveamelanom beitragen.

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  • Review