Hintergrund und zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war die Konzeptionierung und Evaluation einer neuartigen interprofessionellen Lehrveranstaltung zum Thema Wundmanagement.
Methoden: Nach einer Überprüfung der Ist-Situation mittels Befragung von Studierenden der Humanmedizin in der Hauptvorlesung Dermatologie wurde ein 150 Minuten umfassendes Lehrkonzept mit praktischen Inhalten zum Thema Wundmanagement erstellt und innerhalb der bereits etablierten studentischen Übungseinrichtung interprofessionell angeboten. Die Kursteilnehmer wurden vor und nach Kursteilnahme mit Hilfe von Fragebögen hinsichtlich ihres subjektiven Kenntnisstandes befragt.
Ergebnisse: Die Befragung an 190 Studierenden ergab einen deutlichen Wunsch nach praktischer Wissensvermittlung zum Thema Wundmanagement. Bislang konnten 120 Teilnehmer (54,8 % Studierende der Humanmedizin, 45,2 % Auszubildende zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in) an dem neuen interprofessionellen Kursangebot teilnehmen. Es fand sich eine hohe Nachfrage des angebotenen Konzeptes sowohl von Studierenden als auch Auszubildenden. In allen Bereichen (Diagnostik, Therapie, Anwendung von Wundauflagen, Wunddebridement) konnte ein signifikanter Wissenszuwachs durch die Kursteilnahme erreicht werden.
Schlussfolgerungen: Die Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden ist aufgrund der hohen Relevanz für die spätere Praxis für alle Medizinstudierenden von Bedeutung. Gerade der Fachbereich Dermatologie kann für ein besseres Verständnis und auch praktische Kenntnisse in der Wundversorgung sorgen, indem den Bedürfnissen der Studierenden nachgekommen wird und neue Lehrangebote geschaffen werden. Die Thematik bietet dabei beste Voraussetzungen für ein interprofessionelles Lernen.