Lang bestehende Morphea und das Risiko für Plattenepithelkarzinome der Haut

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Jul;18(7):669-674. doi: 10.1111/ddg.14096_g.
[Article in German]

Abstract

Der Begriff Sklerodermie umfasst eine heterogene Gruppe fibrosierender Bindegewebserkrankungen unbekannter Ätiologie. Die Morphea (Syn.: zirkumskripte Sklerodermie) ist eine umschriebene Form der Sklerodermie, die in einigen Fällen zu (chronischen) Erosionen und Ulzerationen betroffener Hautareale führen kann. Fibrosierung, Entzündung und chronische Ulzerationen können die Entwicklung von Hauttumoren begünstigen; die Morphea stellt daher einen seltenen, aber etablierten Risikofaktor für kutane Plattenepithelkarzinome (kPEK) dar. In der vorliegenden Arbeit präsentieren wir eine Übersicht von 16 Patienten mit Morphea (15 Fallberichte, die mittels systematischer Literaturrecherche in der Datenbank PubMed identifiziert wurden; einen Fall aus unserer Klinik), die ein kPEK entwickelt hatten, und wir diskutieren mögliche zugrunde liegende Mechanismen. Die statistische Analyse ergab, dass sich kPEK auf dem Boden einer Morphea am häufigsten an der unteren Extremität manifestieren. Im Durchschnitt vergingen zehn bis zwanzig Jahre zwischen dem Beginn der Morphea und der Entstehung eines kPEK. Bei Patienten mit Morphea sollte bei Nachuntersuchungen auf Hauttumoren geachtet werden. Vor dem Einsatz von Immunsuppressiva oder Phototherapien ist angesichts des karzinogenen Potenzials dieser Therapieformen eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung angezeigt.

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