Nebenwirkungsmanagement bei Immun-Checkpoint-Blockade durch CTLA-4- und PD-1-Antikörper beim metastasierten Melanom - ein Update

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Jun;18(6):582-609. doi: 10.1111/ddg.14128_g.
[Article in German]

Abstract

CTLA-4 und PD-1 spielen für eine tumorbedingte Herunterregulation lymphozytärer Immunantworten eine Rolle. Immun-Checkpoint-Inhibitoren verändern die Immunantwort gegen viele Tumorentitäten. CTLA-4- und PD-1-Antikörper greifen in die Interaktion von Tumor, Antigen-präsentierenden Zellen und T-Lymphozyten ein. Die Behandlung mit dem CTLA-4-Antikörper Ipilimumab und den PD-1-Antikörpern Nivolumab und Pembrolizumab konnte in klinischen Studien beim Melanom einen Nutzen für das Gesamtüberleben zeigen. Durch die kombinierte Gabe von Ipilimumab und Nivolumab kann ein Fünf-Jahres-Überleben von 52 % erreicht werden. Eine so intensivierte Immunantwort bringt unvermeidlich auch Nebenwirkungen mit sich. Das Wissen um dieses Nebenwirkungsspektrum ist für die Prophylaxe und das Management notwendig. Es kommt zu Nebenwirkungen wie Colitis, Dermatitis, Hypophysitis, Thyreoiditis, Hepatitis und weiteren, selteneren Autoimmunphänomenen. Die Erkennung und Therapie der genannten Autoimmunnebenwirkungen sind inzwischen gut bekannt. Insbesondere die frühe Diagnose seltener, aber mit einer höheren Letalität verbundenen neurologischen oder kardiologischen Nebenwirkungen ist häufig schwierig. Dieses Update beschreibt das aktuelle Nebenwirkungsspektrum und -Management unter Immun-Checkpoint-Inhibition sowie neue Erkenntnisse zu diesem Themenfeld.