Histopathologie des Röntgenulkus: Fallserie mit Vergleich zur zirkumskripten Sklerodermie

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 May;18(5):447-455. doi: 10.1111/ddg.14092_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Die histopathologische Diagnose eines Fluoroskopie-induzierten Röntgenulkus (RU) kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn keine Informationen über eine vorausgegangene Strahlenexposition vorliegen. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist die zirkumskripte Sklerodermie (ZS). Ziel dieser Studie war die Identifikation klinischer und histopathologischer Merkmale, mit deren Hilfe sich RU und ZS unterscheiden lassen.

Patienten und methodik: Wir führten eine retrospektive Studie an 25 Proben von 15 Patienten mit RU und 21 Proben von 21 Patienten mit ZS durch. Die klinischen Befunde und histopathologischen Merkmale wurden analysiert.

Ergebnisse: Dreizehn von 15 RU-Patienten (86,7 %) hatten sich wegen einer koronaren Herzkrankheit einer Angioplastie unterzogen, bei elf Patienten befanden sich die Läsionen unterhalb des rechten Schulterblatts. Im Vergleich zu ZS-Patienten zeigten sich bei RU-Patienten häufiger nichtentzündliche Infiltrate (28 %), atypische „bizarre“ Fibroblasten (100 %), Sklerosen (48 %), Teleangiektasien (96 %), Gefäßschäden (64 %) und Verlust von Hautanhangsgebilden (100 %). Bei der ZS waren bizarre Fibroblasten selten (14 %), während Teleangiektasien (62 %) und Verlust von Hautanhangsgebilden (62 %) unterschiedlich häufig auftraten. Der Verlust von CD34+ -Zellen und die Kompression elastischer Fasern waren nicht geeignet, um zwischen RU und ZS zu unterscheiden.

Schlussfolgerungen: Hautläsionen im rechten subskapulären Bereich mit Nachweis von bizarren Fibroblasten, Sklerosen, Teleangiektasien und Verlust von Hautanhangsgebilden in der Histologie sind sehr charakteristisch für Strahlenschäden im Zusammenhang mit einer Durchleuchtung bei Angiographie.