[Digital divide-social inequalities in the utilisation of digital healthcare]

Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2020 Feb;63(2):185-191. doi: 10.1007/s00103-019-03081-y.
[Article in German]

Abstract

Today, health inequalities are one of the most important issues in public health worldwide. The digitalisation of healthcare is frequently attributed with the potential to reduce health inequalities. At the same time, effective internet usage is a prerequisite of the successful utilisation of digital health interventions. This might be a new obstacle for those who lack the necessary material resources or individual skills.Evidence on how exactly digital health interventions affect health inequalities is scarce. The aim of this study was to present a narrative review of the available literature. The majority of studies showed an association between the usage of digital health interventions and sociodemographic factors. The utilisation was generally higher among younger people and those with higher education and higher income. Only few studies showed no association. Other studies reported higher utilisation among those with higher levels of health literacy while health literacy showed a social gradient to the disadvantage of those in lower socioeconomic position. With a low overall level of evidence, there is currently no indication that digital health interventions are reducing health inequalities.The studies analysed in this review indicate that existing inequalities persist in the digital realm. Further evidence is needed to create a better understanding of the importance of sociodemographic factors for digital health interventions.

Die gesundheitliche Ungleichheit ist heute eines der wichtigsten Themen für Public Health weltweit. Der Digitalisierung von Gesundheitsangeboten wird dabei häufig das Potenzial zugesprochen, die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. Gleichzeitig ist die erfolgreiche Inanspruchnahme von digitalen Gesundheitsangeboten mit der Voraussetzung einer effektiven Nutzung des Internets verbunden, wodurch möglicherweise neue Barrieren für Menschen geschaffen werden, die entweder nicht über die notwendigen materiellen Ressourcen oder die erforderlichen digitalen oder gesundheitlichen Kompetenzen verfügen.Wie genau sich die Digitalisierung von Gesundheitsangeboten auf die gesundheitliche Chancengleichheit auswirkt, ist bisher wenig erforscht. Ziel dieser Arbeit ist es, einen ersten Überblick über die vorhandene Literatur zu geben. Dabei zeigte ein Großteil der eingeschlossenen Studien, dass die Nutzung von digitalen Gesundheitsangeboten mit soziodemografischen Faktoren assoziiert war. Allgemein war die Inanspruchnahme bei jüngeren Menschen und solchen mit höherer Bildung und höherem Einkommen häufiger. Nur wenige Studien fanden keine Assoziation. Aus anderen Studien ging hervor, dass Menschen mit höherer Gesundheitskompetenz eher digitale Gesundheitsangebote nutzen. Dabei zeigt die Gesundheitskompetenz ebenfalls einen sozialen Gradienten zugunsten jener in höheren sozioökonomischen Positionen. Bei geringer Evidenz gibt es bisher keinen Anhalt für eine Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit durch digitale Gesundheitsangebote.Die analysierten Studien weisen darauf hin, dass bestehende Ungleichheiten sich auch digital fortführen. Es bedarf daher weiterer Forschung, um die Bedeutung von sozialen Determinanten für die digitalen Versorgungsangebote genauer zu verstehen.

Keywords: Digital healthcare; Digitalisation; Health equity; Health inequalities; Health literacy.

Publication types

  • Review

MeSH terms

  • Delivery of Health Care
  • Digital Divide*
  • Germany
  • Healthcare Disparities*
  • Humans
  • Public Health
  • Socioeconomic Factors