Schätzung der Prävalenz und Inzidenz von Hautkrebs in Deutschland

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Dec;17(12):1239-1250. doi: 10.1111/ddg.14002_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz und Inzidenz von Hautkrebs zu bestimmen.

Patienten und methodik: Die Prävalenz und Inzidenz des kutanen Melanoms (CM) und des nicht-melanozytären Hautkrebses (NMSC) in Deutschland wurden anhand von Krankenkassendaten von 2,1 Millionen Versicherten für das Jahr 2012 berechnet. Um Aussagen zu Unterschieden zwischen Untergruppen zu ermöglichen, wurden 95-%-Konfidenzintervalle ermittelt. Anschließend wurden die Prävalenz und Inzidenz in Bezug auf die deutsche Bevölkerung standardisiert.

Ergebnisse: Prävalenz und Inzidenz des CM betrugen 0,12 % bzw. 0,04 % und nahmen mit dem Alter zu. Die entsprechenden Werte für NMSC beliefen sich auf 0,65 % bzw. 0,15 %. Von den prävalenten und inzidenten Patienten befanden sich 88,9 % bzw. 87,4 % (CM) sowie 99,4 % bzw. 98,8 % (NMSC) in frühen Erkrankungsstadien. Eine Projektion auf die Gesamtbevölkerung ergab 75 419 Personen, die von CM, und 376 004 Personen, die von NMSC betroffen waren, darunter 24 075 (CM) und 84 618 (NMSC) inzidente Patienten.

Schlussfolgerungen: In der Studie wurden die epidemiologischen Maßzahlen anhand von Hautkrebspatienten ermittelt, bei denen sich im Rahmen einer ärztlichen Konsultation eine Therapienotwendigkeit ergaben. Die Ergebnisse können in künftigen Forschungsarbeiten als Datenbasis für Analysen des medizinischen Versorgungsbedarfs von Hautkrebspatienten sowie der damit verbundenen Kosten herangezogen werden.