Hintergrund: Aufgrund der steigenden Inzidenz von Hautkrebs besteht ein dringender Bedarf an einer schnellen, zuverlässigen und kostengünstigen Therapie. Frühere Studien zeigten, dass natives Tumorgewebe und Schnittränder direkt mikroskopisch mit hoher Sensitivität und Spezifität untersucht werden können. ZIEL: Vergleich der Rapid Lump Examination (RLE) im Rahmen der mikrographischen Chirurgie mit formalinfixierten, paraffineingebetteten Hämatoxylin- und Eosin (HE)-gefärbten Schnitten beim Nachweis von Basalzellkarzinomen (BZK).
Material und methodik: 382 Proben von 118 Exzidaten mit Verdacht auf BZK wurden mit RLE im Vergleich zu formalinfixierten, paraffineingebetteten HE-gefärbten Schnitten untersucht. Für die RLE wurden die Frischgewebeproben nach einem standardisierten 60-Sekunden-Färbeprotokoll direkt mit einem Stereomikroskop untersucht.
Ergebnisse: Die RLE erreichte eine hohe, aber unzureichende diagnostische Genauigkeit im Vergleich zum Goldstandard den formalinfixierten, paraffineingebetteten, HE-gefärbten Schnitten. Die Sensitivität betrug 76 % (95 %-KI = [66,18 %; 84,5 %]) und die Spezifität 91 % (95 %-KI = [86,73 %; 93,75 %]).
Schlussfolgerungen: Die RLE ist eine schnelle und einfache Technik für die mikroskopisch kontrollierte Chirurgie (MKC) von Basalzellkarzinomen, die jedoch Übung erfordert. Die Erfahrung des Untersuchers hatte großen Einfluss auf die Ergebnisse. Die RLE verfügt über großes Potenzial, den Arbeitsablauf in der Mohs-Chirurgie zu beschleunigen, bedarf aber weiteren Verbesserungen.