Für dermatologische Notfallpatienten benötigte Ressourcen: Eine zwölfmonatige prospektive Datenerhebung aus Deutschland

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Oct;17(10):1018-1028. doi: 10.1111/ddg.13922_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Die steigenden Zahlen von Patienten, die Notfalleinrichtungen aufsuchen, sind mit einem zunehmenden Bedarf an Material und Personal verbunden. Um diese Ressourcen besser quantifizieren zu können, haben wir die diagnostischen Verfahren, die Art der Behandlung und die Anzahl und den Ausbildungsstand der Mitarbeiter untersucht, die an Notfallkonsultationen beteiligt sind.

Patienten und methoden: Die Studie wurde als monozentrische prospektive Beobachtungsstudie über zwölf Monate an der dermatologischen Klinik eines deutschen Universitätskrankenhauses durchgeführt. In die konsekutive Stichprobe wurden 3155 Konsultationen eingeschlossen.

Ergebnisse: Bei 29 % aller Konsultationen wurden diagnostische Tests wie z.B. mikrobiologische Abstriche, Blutuntersuchungen oder Stanzbiopsien durchgeführt. In 70 % der Fälle verordneten die Ärzte eine Therapie, wobei Steroide und Antihistaminika die häufigsten topischen und systemischen Therapeutika waren. Alle Patienten wurden von mindestens einem Arzt und einer Pflegekraft versorgt, in 25 % der Fälle war ein weiterer Arzt beteiligt. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Fälle reichten weniger als 30 Minuten für die Konsultation aus. Im Durchschnitt nahmen Notfallkonsultationen pro Tag zwei Stunden der Arbeitszeit des behandelnden Arztes in Anspruch. Die Arbeitszeit anderer beteiligter Mitarbeiter wie Pflegekräfte oder Laboranten wurde dabei nicht miteinbezogen.

Schlussfolgerungen: Diese Studie gibt einen Einblick in den Umfang der Ressourcen, die bei dermatologischen Notfallkonsultationen aufgewendet werden.