Barcodeleser - ein algorithmischer Ansatz für okkludierende kutane Vaskulopathien? Teil I: Vaskulopathien kleiner Gefäße

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Sep;17(9):895-905. doi: 10.1111/ddg.13930_g.
[Article in German]

Abstract

Ziele: Die Klassifikation okkludierender Vaskulopathien kann einige Schwierigkeiten bereiten. Erstens kann ihre Einteilung unterschiedlichen Prinzipien folgen, wie klinisch-pathologischen Befunden, Ätiologie oder Pathomechanismus. Zweitens unterscheiden Autoren zuweilen nicht zwischen Vaskulitis und Vaskulopathie. Drittens handelt es sich bei den Vaskulopathien nicht selten um systemische Erkrankungen. Aufgrund organspezifischer Besonderheiten sind morphologische Befunde schwer zu vergleichen. Zudem können geringfügige Veränderungen zwar auf der Haut erkennbar sein, in anderen Organen jedoch verborgen bleiben. Unser Ziel war es, die Haut und die Subkutis als Modell und die klinisch-pathologische Korrelation als Grundlage für die Klassifikation zu verwenden.

Methoden und ergebnisse: Im ersten Schritt differenzieren wir zwischen okkludierenden Vaskulopathien kleiner und mittelgroßer Gefäße in der Haut. Dabei konzentrieren wir uns im vorliegenden Teil 1 auf die okkludierenden Vaskulopathien kleiner Gefäße. Im zweiten Schritt differenzieren wir zwischen den Subtypen kleiner Gefäße. Im letzten Schritt differenzieren wir nach dem Zeitpunkt des Koagulations-/Reorganisationsprozesses sowie nach den beteiligten Entzündungszellen und Stromamerkmalen. Durch die Anwendung des gleichen Verfahrens bei den verschiedenen Entitäten und die Visualisierung der Befunde über Barcodes können die Ähnlichkeiten und Unterschiede besser veranschaulicht werden, sowohl klinisch als auch histopathologisch.

Schlussfolgerungen: Okkludierende Vaskulopathien sind häufig keine eigenständigen Entitäten, sondern Reaktionsmuster und Epiphänomene. Ihre Abgrenzung von den Vaskulitiden ist aufgrund der Unterschiede bei Pathogenese, therapeutischem Vorgehen und Prognose von entscheidender Bedeutung.

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