Background and aim: Colorectal cancer (CRC) screening can effectively reduce cancer-associated mortality. In Germany, individuals over the age of 50 or 55 have access to CRC screening services. However, utilization rates are persistently low, particular in the male population. This observational study investigates the effect of standard versus gender-specific invitation letters on utilization of CRC screening services.
Methods: We analyzed utilization rates of individuals who were insured by a large health insurance fund in Bavaria, Germany. Persons who became eligible for CRC screening received a standard (2013-2014) or a gender-specific invitation letter (2015-2016). We compared utilization rates within 6 months after receipt of the invitation letter using billing codes of the health insurance fund.
Results: Invitation letters were sent to 49 535 individuals, of which 48.8 % were gender-specific. The overall utilization rate did not differ between recipients of the standard versus gender-specific invitation letter (11.6 % vs 11.1 %; RR: 0.97 [0.92-1.02], p = 0.19). However, uptake of screening colonoscopy was significantly higher among recipients of gender-specific invitations (2.9 % vs 3.5 %; RR: 1.21 [1.04-1.39], p = 0.01), whereas utilization of fecal occult blood tests declined (10.4 % vs 9.7 %; RR: 0.93 [0.88-0.99], p = 0.016).
Conclusions: Gender-specific design of invitation letters can modify the patients' preference for specific CRC screening services and increase the acceptance of screening colonoscopy.
Hintergrund und zielsetzung: Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen können die Krebs-assoziierte Mortalität wirksam reduzieren. In Deutschland haben Personen über 50 bzw. 55 Jahren Zugang zu spezifischen Vorsorgeuntersuchungen. Die Teilnahmerate am Darmkrebsvorsorgeprogramm ist jedoch persistierend niedrig, insbesondere in der männlichen Bevölkerung. Diese Beobachtungsstudie vergleicht den Einfluss von einfachen mit geschlechtsspezifischen Einladungsschreiben auf die Inanspruchnahme von Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen.
Methodik: Die Teilnahmerate am Darmkrebsvorsorgeprogramm wurde in einer Kohorte von Personen, die durch eine große, gesetzliche Krankenkasse in Bayern versichert sind, untersucht. Alle Personen, die während des Beobachtungszeitraums das 50. bzw. 55. Lebensjahr erreicht haben, erhielten entweder ein einfaches (2013–2014) oder geschlechtsspezifisches Einladungsschreiben (2015–2016). Die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen innerhalb von 6 Monaten nach Erhalt des Einladungsschreibens wurde verglichen.
Ergebnisse: Es haben insgesamt 49 535 Personen ein Einladungsschreiben erhalten. Davon waren 48,8 % geschlechtsspezifische Einladungsschreiben. Die Teilnahmerate unterschied sich nicht zwischen Empfängern eines einfachen oder geschlechtsspezifischen Einladungsschreibens (11,6 % vs 11,1 %; RR 0,97 [0,92–1,02], p = 0,19). Die Inanspruchnahme von Vorsorgekoloskopien war jedoch signifikant höher bei Personen, die ein geschlechtsspezifisches Einladungsschreiben erhielten (2,9 % vs 3,5 %; RR 1,21 [1,04–1,39], p = 0,01). Hingegen war die Nutzung von Tests für okkultes Blut im Stuhl in der gleichen Gruppe geringer (10,4 % vs 9,7 %; RR 0,93 [0,88–0,99], p = 0,016).
Schlussfolgerung: Geschlechtsspezifische Einladungsschreiben können die Präferenz von Patienten für spezifische Vorsorgeuntersuchungen verändern und die Inanspruchnahme von Vorsorgekoloskopien erhöhen.
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