Zweijährige Analyse dermatologischer Konsultationen außerhalb der Sprechzeiten am Universitätsklinikum Frankfurt

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Jun;17(6):602-612. doi: 10.1111/ddg.13859_g.

Abstract

Hintergrund: In den letzten Jahren ist die Anzahl der der Notdienstpatienten fächerübergreifend angestiegen. In Deutschland werden dermatologische Vorstellungen außerhalb der Sprechzeiten durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst, Notaufnahmen und tertiäre Gesundheitsdienstleister wahrgenommen. Es liegen nur wenige Informationen über die Gründe dieser dermatologischen Konsultationen vor.

Ziele: Ziel der Studie war es, die Patientencharakteristika und die Diagnosen zu analysieren sowie die sich aus den Konsultationen ergebende Aufnahmerate. Die Aufnahmeraten zu bestimmen, die aus diesen Konsultationen resultieren.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse durch, die die dermatologischen Konsultationen außerhalb der Sprechzeiten in einem tertiären Referenzzentrum über einen Zeitraum von zwei Jahren erfasste.

Ergebnisse: Insgesamt stellten sich 3635 Patienten im Referenzzentrum vor. Die häufigsten ambulanten Diagnosen waren akute Urtikaria (13,8 %) und bakterielle Infektionen (12,3 %). Gemäß dem „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatologs Medizin“ (NKLM) wurden 83 % der ambulanten Diagnosen die höchste Kompetenzebene zugewiesen. 405 Patienten (11,01 %) benötigten keine dermatologische Behandlung, während 430 Patienten (13,6 %) stationär aufgenommen wurden. Die meisten Aufnahmen waren die Folge von bakteriellen Infektionen und Herpes Zoster. Fortgeschrittenes Alter, Schmerz und Fieber waren mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Aufnahme assoziiert.

Schlussfolgerungen: Die Aufnahmeraten in einem tertiären dermatologischen Referenzzentrum waren wesentlich geringer als in interdisziplinären Notaufnahmen. Einige wenige Diagnosen waren für mehr als die Hälfte aller Konsultationen verantwortlich. Diese Diagnosen sind im NKLM gut abgebildet.