[Implementation of telemedicine in daily care of urological patients]

Aktuelle Urol. 2018 Dec;49(6):509-514. doi: 10.1055/a-0741-6664. Epub 2018 Dec 6.
[Article in German]

Abstract

Due to demographic changes and aging in the German population combined with the shortage of doctors, new techniques are needed to ensure urological patient care in the future. Telemedicine offers great potential to facilitate patient monitoring in their familiar surroundings and to ameliorate patient's compliance with the suggested therapy concept. Through optimal and reliable transfer of patient data, telemedicine helps to optimise patient satisfaction with urological therapies, binds them to their doctor and raises diagnostic safety. For a successful use of telemedicine, detailed education of participating patients and urologists as well as detailed fault monitoring are required.

Hintergrund: Da eine Steigerung der Anzahl an zu versorgenden geriatrischen Patienten mit urologischen Krankheitsbildern in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten ist und die Urologie zugleich mit anderen Fachbereichen um den medizinischen Nachwuchs konkurriert, werden alternative Modelle benötigt, um die medizinische Versorgung dieser Patienten sicherzustellen. Ein vielversprechender Ansatz stellt die Telemedizin dar. Hierbei werden sowohl räumliche als auch zeitliche Distanzen mittels Datenaustausch bzw. Telekommunikation überbrückt, um eine urologische Diagnostik und Therapie sicherzustellen.

Patienten/material und methoden: Auswertung der relevanten, PubMed-gelisteten Artikel zu den Suchbegriffen „telemedicine“, „teleproctoring“, „telementoring“, „telerounding“ und „telecounseling“.

Ergebnisse: Die vorliegenden Daten zeigen, dass telemedizinische Produkte durchweg eine hohe Patientenzufriedenheit bei einfacher Handhabung aufweisen. Telemedizin kann den Urologen durch eine höhere Therapieadhärenz und Monitoring der Patienten in ihrem gewohnten Umfeld entlasten und damit eine Optimierung der Therapie ermöglichen. Sie kann durch die verlässliche Übermittlung von Patientendaten und einer damit einhergehenden Erhöhung der Diagnosesicherheit die Patientenzufriedenheit und Bindung der Patienten an Klinik und Praxis erhöhen. Voraussetzung für ein Gelingen der Technik stellen eine adäquate Information von Patienten und teilnehmenden Ärzten sowie ein regelmäßiger Informationsaustausch über im Rahmen der Programme auftretende Probleme dar. Allerdings beschränken sich die bisherigen Anwendungen auf kleine Fall- und Beobachtungsstudien, eine Anwendung auf größere Patientenkohorten muss in Zukunft angestrebt werden, um die Anwendbarkeit telemedizinischer Produkte auf solide Daten stützten zu können.

Schlussfolgerung: Die Telemedizin birgt großes Potenzial für die Versorgung urologischer Patienten. Ihr Einsatz in Kombination mit entsprechenden Serviceprogrammen stellt einen vielversprechenden Ansatz dar, um den durch demografischen Wandel und Ärztemangel ausgelösten Herausforderungen der urologischen Fachdisziplin zu begegnen und örtliche und zeitliche Begrenzungen zu überwinden.

Publication types

  • Review

MeSH terms

  • Humans
  • Patient Compliance*
  • Patient Satisfaction*
  • Telemedicine*
  • Urology / trends*