Ciguatoxine sind potente, von Mikroalgen produzierte, marine Biotoxine, die sich in tropischen Raubfischen, lokal und saisonal unterschiedlich stark, anreichern können. Kurze Zeit nach dem Fischverzehr treten gastrointestinale, neurologische und/oder kardiovaskuläre Vergiftungssymptome auf. Durch die hohe Affinität der Toxine zu neuronalen Natriumkanälen sind neurologische Symptome für Ciguatera-Vergiftungen charakteristisch. Nahezu pathognomonisch ist dabei die Kälteallodynie, bei der kalte Oberflächen als heiß, schmerzhaft oder extrem unangenehm empfunden werden. Durch Importe von Tropenfisch tritt Ciguatera zunehmend auch in gemäßigten Klimazonen auf. Wir erläutern anhand zweier Fälle die Besonderheiten dieser Fischvergiftung.
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