Attitudes towards Social Oocyte Freezing from a Socio-cultural Perspective

Geburtshilfe Frauenheilkd. 2017 Jul;77(7):747-755. doi: 10.1055/s-0043-111412. Epub 2017 Jul 17.

Abstract

Introduction: The tendency to delay parenthood is increasing. It is partly driven by the availability of early reproductive technologies such as social oocyte freezing, the cryopreservation of oocytes for non-medical purposes. The goal of this study was to investigate relationships between attitudes towards social oocyte freezing and different socio-cultural backgrounds in a German sample cohort.

Materials and methods: A quantitative online questionnaire was compiled. A total of 643 participants completed the questionnaire which included items on attitudes toward social oocyte freezing, socio-demographics and items, obtained from the German DELTA Institute for Social and Ecological Research, devised to indicate specific milieus. Data were analyzed using parametric and non-parametric methods.

Results: There were clear correlations between attitudes towards social oocyte freezing and socio-cultural background, gender, cohort age, fertility problems, and attitudes to fertility. Positive attitudes towards social oocyte freezing were linked to struggles with fertility, a current or general wish to have a child, and flexible, progressive and self-oriented values. Participants who preferred to become parents at a younger age tended to reject cryopreservation.

Conclusions: The huge number of university graduates, persons with fertility problems, and persons from specific socio-cultural backgrounds in our sample point to distinct groups interested in reproductive technologies such as social oocyte freezing. The investigated differences as a function of socio-cultural background suggest that more research into the desire to have children in German society is needed. In conclusion, it may be necessary to develop targeted family planning interventions to prevent affected women from buying into a false sense of security, thereby risking unwanted childlessness.

Einleitung Die Tendenz zur Verschiebung der Elternschaft auf einen späteren Zeitpunkt nimmt immer mehr zu. Angetrieben wird diese Tendenz zum Teil durch die Verfügbarkeit von Reproduktionstechniken wie das soziale Einfrieren von Eizellen, d. h. die Kryokonservierung von unbefruchteten Oozyten aus nicht medizinischen Gründen. Ziel dieser Studie war es, die Beziehungen zwischen den Einstellungen zum sozialen Einfrieren von Eizellen und den unterschiedlichen soziokulturellen Milieus in einer deutschen Kohorte zu untersuchen. Material und Methoden Es wurde ein quantitativer Online-Fragebogen erstellt, der von insgesamt 643 Teilnehmern ausgefüllt wurde. Der Fragebogen enthielt Inhalte, die die Einstellung zum sozialen Einfrieren von Eizellen und soziodemografische Informationen erfragten, sowie Fragen, die vom DELTA-Institut für Sozial- und Ökologieforschung zur Eruierung spezifischer Milieus entwickelt wurden. Daten wurden mittels parametrischer und nicht parametrischer Methoden analysiert. Ergebnisse Es fanden sich klare Zusammenhänge zwischen den Einstellungen zum sozialen Einfrieren von Eizellen und dem soziokulturellen Hintergrund, dem Geschlecht, der Altersgruppe, dem Vorhandensein von Fertilitätsproblemen sowie den Einstellungen zur Fertilität. Zudem zeigten sich Verknüpfungen zwischen einer positiven Einstellung zum sozialen Einfrieren von Eizellen und Fertilitätsproblemen, dem aktuellen oder generellen Kinderwunsch und flexiblen, fortschrittlichen und selbstbezogenen Werten. Teilnehmer, die es vorzogen, in einem jüngeren Alter Eltern zu werden, neigten eher dazu, die Kryokonservierung abzulehnen. Schlussfolgerung Die große Anzahl Universitätsabsolventen, Personen mit Fertilitätsproblemen und Personen mit spezifischen soziokulturellen Hintergründen in unserer Stichprobe machen deutlich, dass klar definierte Gruppen sich für Reproduktionstechniken wie das soziale Einfrieren von Eizellen interessieren. Die untersuchten Unterschiede in Abhängigkeit von dem soziokulturellen Hintergrund zeigen auf, dass weitere Forschung über den Kinderwunsch in Deutschland nötig wäre. Zusammenfassend weist die Studie darauf hin, dass gezielte Interventionen zur Familienplanung nötig wären, um zu verhindern, dass Betroffene sich in einem falschen Sicherheitsgefühl wiegen und dadurch eine ungewollte Kinderlosigkeit riskieren.

Keywords: attitudes; cryopreservation; milieus; social oocyte freezing; socio-cultural background.