Sexualhormone und Knochen

Ther Umsch. 2014 Apr;71(4):209-19. doi: 10.1024/0040-5930/a000504.
[Article in German]

Abstract

Bone is a dynamic tissue that undergoes renewal and repair throughout life through the process of bone remodelling. Skeletal homeostasis is achieved through coupled and balanced bone resorption and bone formation. Several local and systemic factors regulate these processes, including sex hormones. Estrogenes and androgens influence growth, maturation and maintenance of bone mass. Sex homones act on bone through multiple mechansims. Sex hormones influence synthesis and secretion of many growth factors and cytokines, and play therefore a central role in the regulation of bone metabolism. The local and systemic regulation of bone metabolism occurs through fine tuned processes, which are influences by sex hormones and the aging process. This is evidenced by the fact that hypogonadims in both sexes is associated with bone loss an estrogen deficiency at the menopause is an important pathophysiological factor in the developement of postmenopausal osteoporosis. Treatment with aromatese inhibitors for breast cancer and antiandrogen treatment for prostate cancer are associated with an increased fracture risk and warrant increased diagnostic and treatment awareness.

Der Knochen ist ein Gewebe mit einem lebhaften Stoffwechsel. In der Entwicklung, der Adoleszenz und während der Anpassung an Lebensumstände besteht eine komplexe Interaktion des Knochens mit lokalen, systemischen und physikalischen Einflüssen. Die Sexualhormone sind wichtige Regulatoren der Physiologie des Knochenstoffwechsels. Östrogene und Testosteron beeinflussen das Wachstum, die Reifung und Erhaltung der Knochenmasse. Die Wirkung der Sexualsteroide auf den Knochenstoffwechsel kommt durch multiple Mechanismen zustande. Die Sexualhormone beeinflussen die Bildung und Sekretion vieler Wachstumsfaktoren und haben damit einen entscheidenden Einfluss auf die Regulation des Knochenstoffwechsels. Die lokale und systemische Regulation des Knochenstoffwechsels bilden ein fein abgestimmtes Netzwerk, das durch die Veränderungen der Sexualhormone und den Alterungsprozess beeinflusst wird. Die biologische Wichtigkeit dieser Beeinflussung zeigt sich darin, dass ein Hypogonadismus bei beiden Geschlechtern einen Knochensubstanzverlust zur Folge hat und der Östrogenmangel ein wichtiger Faktor bei der Entstehung der postmenopausalen Osteoporose darstellt. Die Therapie mit Aromataseinhibitoren beim hormonsensitiven Mammakarzinom und die ablative Hormontherapie beim Prostata-Karzinom sind mittlerweile Standard und mit einem erhöhten Risiko für osteoporotische Frakturen assoziiert, sodass entsprechende diagnostische und bei erhöhtem Frakturrisiko therapeutische Maßnahmen angezeigt sind.

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