Projection of Morbidity 2030 and 2050: Impact for the National Health System and Blood Supply

Transfus Med Hemother. 2010 Jun;37(3):155-159. doi: 10.1159/000313993. Epub 2010 May 20.

Abstract

BACKGROUND: The German population will decrease by 16% until 2050, and the ratio of young to old people is shifting towards the elderly. Because risk of disease rises with age, an aging society will be confronted with a higher burden of diseases. METHODS: A projection of status quo case numbers and crude rates of selected diseases was done for the years 2030 and 2050. Actual sex- and age-specific rates were transferred to the predicted population figures (11th coordinated population prediction). RESULTS: Cancer incidence will rise from 461,000 (2007) to 588,000 cases (2050) (+27%). Crude incidence rate will increase by 52%. Number of femoral neck fractures will rise by 88% (rate +122%). For other diseases incidence and prevalence will increase up to 144%. CONCLUSION: Blood (products) will be necessary for the therapy of many of the presented diseases. Therefore, it can be assumed that future demand of blood will rise in a similar manner as the rising number of diseases. The projected developments describe an extraordinary challenge for the German health care system and in particular for transfusion medicine. It is necessary to develop new concepts to meet this future demands and to ensure a high-performance health care system.

Hintergrund: Die deutsche Bevölkerung wird bis 2050 um zirka 16% sinken. Der Anteil der ältern Bevölkerung wird dabei erheblich steigen. Da mit höherem Alter auch das Erkrankungsrisiko steigt, wird eine alternde Bevölkerung mit einer höheren Krankheitslast konfrontiert.

Methoden: Die Erkrankungszahlen und die rohen Raten ausgewählter Erkrankungen wurden für die Jahre 2030 und 2050 projiziert. Dazu wurden alters- und geschlechtspezifische Raten auf die vorausberechnete Bevölkerung (11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung) übertragen.

Ergebnisse: Die Krebsinzidenz wird von 461 000 (2007) auf 588 000 Fälle (2050) (+27%) steigen. Die rohe Rate steigt dabei um 52%. Die Zahl der Oberschenkelhalsbrüche wird um 88% (Rate +122%) steigen. Für andere dargestellte Erkrankungen steigen Inzidenz oder Prävalenz um bis zu 144%.

Schlussfolgerung: Für die Therapie vieler hier präsentierter Erkrankungen werden Blut oder Blutprodukte benötigt, so dass man von einem wachsenden Bedarf auf dem Steigerungsniveau der präsentierten Krankheiten ausgehen kann. Die projizierten Entwicklungen beschreiben große Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem und die Transfusionsmedizin. Die Entwicklung neuer Konzepte zur Deckung des zukünftigen Bedarfs und zur Sicherung der hohen Standards im deutschen Gesundheitssystem ist notwendig.