[Neurorehabilitation after epilepsy surgery in the temporal lobe in patients with specific neurocognitive risk profiles]

Fortschr Neurol Psychiatr. 2024 Apr 23. doi: 10.1055/a-2284-0431. Online ahead of print.
[Article in German]

Abstract

Introduction: In case of pharmacoresistant focal epilepsy, surgery is often the only way to achieve seizure freedom. These operations may result in cognitive deficits, especially with surgery in the left temporal lobe. The aim of this study was to determine whether patients operated in the left or right temporal lobe, respectively, have different cognitive outcomes. Furthermore, it was investigated if there was a positive influence of occupational therapy on neurorehabilitation in epilepsy patients.

Methods: In all patients cognitive performance was assessed preoperatively and six months postoperatively. Patient groups with surgery in the right and left temporal lobe were compared. Additionally, single cases of patients who had undergone extensive pre- and postoperative occupational therapy were analyzed.

Results: There was a significantly better cognitive outcome in patients who underwent surgery in their right temporal lobe. Occupational therapy was highly beneficial in patients after left temporal lobe surgery.

Conclusion: Occupational therapy after left temporal lobe surgery is adapted to find individual solutions for the patient's problems and to implement effective cognitive training strategies.

Einleitung: Bei fehlender Wirksamkeit antikonvulsiver Medikamente stellen epilepsiechirurgische Eingriffe eine effektive Maßnahme dar, um Anfallsfreiheit zu erreichen. Um negative Auswirkungen operativer Eingriffe auf kognitive Funktionen zu vermeiden, sind bei Patienten mit spezifischem Risikoprofil neurorehabilitative Maßnahmen erforderlich. Diese Studie verfolgte das Ziel, zu identifizieren, bei welchen Patienten ein erhöhtes Risiko für postoperative neurokognitive Verschlechterungen besteht und welche Maßnahmen den postoperativen Rehabilitationsverlauf positiv unterstützen.

Methode: In einer prospektiven Studie wurden Patientengruppen mit epilepsiechirurgischen Eingriffen im linken bzw. rechten Temporallappen verglichen. Die kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten wurde präoperativ und sechs Monate postoperativ erfasst. Bei 35 Patienten, bei denen der epilepsiechirurgische Eingriff im linken Temporallappen erfolgt ist, wurde eine Risikostratifizierung bezüglich postoperativer kognitiver Verschlechterungen vorgenommen. Aus dieser Gruppe wurden sieben Patienten selektiert, die ein spezifisches Risikoprofil aufwiesen: Sprach- und Gedächtnisdominanz links, geringe funktionelle Kapazität der kontralateralen Hemisphäre und präoperative neuropsychologische Defizite. Diese Gruppe wurde nach der Operation über einen Zeitraum von sechs Monaten neuropsychologisch trainiert. Als Kontrollgruppe dienten Patienten mit Operation im rechten Temporallappen, die keine Therapie erhielten.

Ergebnisse: Postoperativ zeigten sich für Patienten mit rechtstemporalen Eingriffen keine wesentlichen Leistungsverschlechterungen. Nach linkstemporalen Eingriffen traten merkliche Beeinträchtigungen im Benennen auf. Die therapeutisch angebundenen Patienten zeigten ausgeprägte sprachassoziierte Defizite (Benennen, Verbalgedächtnis), die sich im Verlauf der Therapie besserten.

Schlussfolgerung: Durch eine frühe neurorehabilitative Anbindung kann das Auftreten postoperativer kognitiver Funktionseinbußen minimiert werden.

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