Involuntary Movements in Cobalamin Deficiency

Klin Padiatr. 2023 Jun 28. doi: 10.1055/a-2085-8461. Online ahead of print.

Abstract

Objective: Neurologic problems are frequently described in infants with nutritional vitamin B12 (cobalamin) deficiency.Major neurologic consequences of infantile cobalamin deficiency include delays or regression in neurodevelopment and the occurrence of involuntary movements METHODS: We reviewed the medical records of infants with cobalamin deficiency and divided infants with involuntary movements into two groups as those, who developed involuntary movements during vitamin B12 supplementation (Group I) and those, who developed involuntary movements prior to supplementation therapy (Group II).

Results: We evaluated a total of 32 infants with the diagnosis of cobalamin deficiency. Involuntary movements were observed in 12 out of 32 infants. Group I and Group II consisted of 6 infants each. Of the infants with involuntary movements, five were exclusively breastfed until the time of diagnosis. The majority of infants in Group II had choreoathetoid movements; twitching and myoclonus in the face, tongue, and lips, and tremor in the upper extremities. These involuntary movements disappeared in one to three weeks after clonazepam therapy. In Group I; shaking movements, myoclonus, tremor, and twitching or protrusion were observed in patients' hands, feet, tongue, and lips on the 3rd-5th day of cobalamin supplementation. These involuntary movements disappeared within 5-12 days of clonazepam therapy.

Conclusion: Recognition of nutritional cobalamin deficiency is important to perform a differential diagnosis of the condition from seizures or other causes of involuntary movements and avoid aggressive therapy and over treatment.

ZIEL: Ziel Neurologische Probleme werden bei Säuglingen mit ernährungsbedingtem Vitamin-B12-Mangel häufig beschrieben. Zu den wichtigsten neurologischen Störungen aufgrund eines Vitamin-B12-Mangels im Säuglingsalter gehören Entwicklungsverzögerungen und der Verlust bereits erworbener Fertigkeiten sowie das Auftreten unwillkürlicher Bewegungen.

Methode: Wir analysierten die Krankenakten von Säuglingen mit Vitamin-B12-Mangel und teilten die Säuglinge mit unwillkürlichen Bewegungen in zwei Gruppen ein: diejenigen, die unwillkürliche Bewegungen unter Vitamin-B12-Substitutionstherapie entwickelten (Gruppe I) und diejenigen, die unwillkürliche Bewegungen bereits vor der Substitutionstherapie entwickelten (Gruppe II).

Ergebnisse: Wir bezogen insgesamt 32 Säuglinge mit der Diagnosis Vitamin-B12-Mangel in die Studie ein. Bei 12 der 32 Säuglinge wurden unwillkürliche Bewegungen beobachtet. Gruppe I und Gruppe II bestanden jeweils aus 6 Säuglingen Von den Säuglingen mit unwillkürlichen Bewegungen waren fünf bis zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ausschließlich gestillt worden. Bei den meisten Säuglingen der Gruppe II fanden sich choreoathetotische Bewegungen sowie Zuckungen und Myoklonien im Bereich des Gesichts, der Zunge und der Lippen sowie ein Tremor im Bereich der oberen Extremität. Die unwillkürlichen Bewegungen bildeten sich nach Behandlung mit Clonazepam innerhalb von ein bis drei Wochen vollständig zurück. In Gruppe I wurden im Bereich der Hände, Füße, Zunge und Lippen der Patienten vom 3.bis zum 5. Tag der Vitamin-B12-Substitutionstherapie schüttelnde Bewegungen, Myoklonie, Tremor und Zuckungen oder Vorwölbungen beobachtet. Die unwillkürlichen Bewegungen bildeten sich unter Behandlung mit Clonazepam innerhalb von 5 bis 12 Tagen vollständig zurück.

Schlussfolgerung: Im Rahmen der differentialdiagnostischen Abgrenzung des Krankheitsbilds von Krampfanfällen und anderen möglichen Ursachen für unwillkürliche Bewegungen ist es wichtig, einen ernährungsbedingten Vitamin-B12-Mangel zu erkennen, um eine aggressive Behandlung und Übertherapie zu vermeiden.