[Epilepsy in the elderly]

Dtsch Med Wochenschr. 2022 Jun;147(11):669-675. doi: 10.1055/a-1664-1338. Epub 2022 May 30.
[Article in German]

Abstract

The incidence rate of epilepsy has importantly increased during the last decades due to the rising expectation of life. Special clinical aspects have to be considered for the correct diagnosis and differential diagnosis of epileptic seizures in the elderly: On one hand, the etiology of epilepsy in the elderly is different from epilepsies of younger people with a higher rate of symptomatic epilepsies compared to younger people. On the other hand, seizures are more often clinically inconclusive as they frequently appear without motor symptoms and therefore require an accurate diagnostic differentiation from other attacks of unconsciousness. The most accurate diagnostic tool for the correct diagnosis of such seizures is the registration of the seizures by longtime-video-EEG-monitoring (LTVEM). If LTVEM cannot be performed also home-video-registration could be useful. Medical treatment of epilepsies in the elderly has to be done with special consideration of comorbidity and metabolic changes in this age group.

ÄTIOLOGIE: Mit zunehmender Lebenserwartung stieg die Inzidenz für Epilepsien im höheren Lebensalter im Verlauf der letzten Jahre deutlich. Diese sind im höheren Lebensalter häufig Folgen struktureller Erkrankungen des Gehirns und stellen im klinischen Alltag bei multimorbiden Patienten Besonderheiten dar, die sowohl die Diagnostik als auch die Therapie betreffen. DIFFERENZIALDIAGNOSTISCHE ASPEKTE: Durch Fortschritte in der Diagnostik – einerseits der modernen Bildgebung und andererseits der EEG-Diagnostik – sowie die zunehmenden Möglichkeiten der Heimüberwachung mittels videobasierter Überwachung im ambulanten Rahmen werden neue Möglichkeiten für die Differenzialdiagnose und richtige Einordnung unklarer Bewusstseinsstörungen eröffnet. THERAPEUTISCHE ASPEKTE: Epilepsien lassen sich im höheren Lebensalter durch die Entwicklung zahlreicher neuer Antikonvulsiva in den letzten Jahren gezielter behandeln. Diese Substanzen bieten sowohl ein geringeres Nebenwirkungsspektrum als alte Antikonvulsiva als auch ein wesentlich geringeres Risiko von medikamentösen Interaktionen. Insbesondere sind neue Antikonvulsiva im Gegensatz zu den alten Substanzen nicht mehr oder kaum enzyminduzierend, weshalb die Verstoffwechselung anderer Begleitmedikamente nicht oder nur in sehr geringem Umfang beeinflusst wird. Manche der neuen Antikonvulsiva müssen jedoch im Hinblick auf mögliche psychiatrische Nebenwirkungen bei älteren Patienten vorsichtig eingesetzt werden.

MeSH terms

  • Aged
  • Diagnosis, Differential
  • Electroencephalography
  • Epilepsy* / diagnosis
  • Epilepsy* / epidemiology
  • Epilepsy* / therapy
  • Humans
  • Incidence
  • Seizures / diagnosis