Niedrig dosierte Ganzhautelektronenbestrahlung mit oraler Bexaroten-Erhaltungstherapie beim kutanen T-Zell-Lymphom

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Mar;20(3):279-286. doi: 10.1111/ddg.14657_g.

Abstract

Hintergrund: Die Ganzhautelektronenbestrahlung (TSEBT) in Kombination mit systemischer oder Erhaltungstherapie ist ein sinnvoller Ansatz zur Verbesserung der Remissionsrate und -dauer bei Mycosis fungoides (MF) und Sézary-Syndrom (SS). Diese Studie untersucht die Wirksamkeit einer oralen Bexaroten-Therapie nach niedrig dosierter TSEBT bei Patienten mit MF und SS.

Methoden: In dieser prospektiven Beobachtungsstudie rekrutierten wir MF/SS-Patienten für die Behandlung mit niedrig dosierter TSEBT mit oder ohne Bexaroten-Erhaltungstherapie und beschreiben Therapieansprechen und Toxizität.

Ergebnisse: An unserem Institut wurden zwischen 2016 und 2021 46 Patienten mit MF oder SS mittels TSEBT behandelt. Nach TSEBT erhielten 27 Patienten (59 %) oral Bexaroten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 13 Monate. Die Gesamtansprechrate (ORR) für die Kohorte betrug 85 %. Die Ansprechrate war bei kombinierter Behandlung (CM) signifikant höher als bei TSEBT allein (96 % vs. 68 %, p = 0,03). Das mediane progressionsfreie Überleben bei CM betrug 17 Monate gegenüber 5 Monaten bei alleiniger TSEBT (p = 0,001). Ein Patient (4 %) in der Retinoid-Gruppe brach die Bexaroten-Therapie wegen unerwünschter Nebenwirkungen ab. Unter Bexaroten-Erhaltungstherapie erhöhte die Strahlentherapie-assoziierte Toxizität nicht.

Schlussfolgerungen: Ansprechrate und progressionsfreies Überleben könnten durch TSEBT in Kombination mit oralem Bexaroten im Vergleich zur alleinigen TSEBT verbessert werden.