JAK-Inhibitoren in der Dermatologie - kleine Moleküle, große Wirkung? Übersicht über Wirkmechanismus, Studienergebnisse und mögliche unerwünschte Wirkungen

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Jan;20(1):19-25. doi: 10.1111/ddg.14668_g.
[Article in German]

Abstract

Zusammenfassung: Zahlreiche entzündliche Dermatosen gehen mit der Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine einher, die ihre Wirkung über den intrazellulären JAK-STAT-Mechanismus entfalten. JAK-Inhibitoren stellen daher einen vielversprechenden zielgerichteten therapeutischen Ansatz für eine Vielzahl von Hauterkrankungen dar. In den letzten Jahren konnten mit diesen small molecules beeindruckende Wirkungen erzielt werden. Mit der Zulassung der JAK-Inhibitoren Baricitinib, Upadacitinib und Abrocitinib stehen nun neue Systemtherapeutika für die mittelschwere bis schwere atopische Dermatitis zur Verfügung. Andere dermatologische Krankheiten, bei denen die Wirksamkeit der JAK-Inhibitoren sowohl nach systemischer als auch topischer Applikation gezeigt werden konnte, sind Psoriasis, Chilblain-Lupus, Dermatomyositis, Vitiligo und Alopecia areata. Für die Dermatologie sind damit eine ganze Reihe neuer Medikamentenzulassungen zu erwarten. In diesem Minireview möchten wir die Wirkprinzipien der JAK-Inhibitoren erläutern, einen Überblick über bisherige Studienergebnisse bei verschiedenen entzündlichen Dermatosen geben und auch auf potenzielle unerwünschte Wirkungen und nötige Vor- sowie Kontrolluntersuchungen eingehen.

Summary: Numerous chronic inflammatory skin diseases are associated with the release of proinflammatory cytokines, which work via the intracellular JAK-STAT pathway. JAK inhibitors represent a promising, targeted therapeutic approach for cutaneous diseases. Impressive effects have been achieved with these agents in recent years. With the approval of the JAK1/2-inhibitor baricitinib, a new systemic therapeutic agent is now available for moderate to severe atopic dermatitis. Other diseases in which the effectiveness of these small molecules could be shown are psoriasis, chilblain lupus, dermatomyositis, vitiligo and alopecia areata. As dermatologists, we are facing a whole series of new drug approvals. In this minireview we explain the active principles of JAK inhibitors and review study results in selected inflammatory skin diseases. Finally, possible side effects and initial as well as follow-up laboratory examinations for these drugs are discussed.

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