Komorbidität bei Pemphigus: eine Fall-Kontroll-Studie

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Nov;19(11):1613-1620. doi: 10.1111/ddg.14595_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Pemphigus ist mit physischen und psychischen Erkrankungen assoziiert. Diese Studie soll derartige Zusammenhänge bei Patienten mit Pemphigus näher untersuchen sowie die Komorbidität nach Geschlecht, Alter, dem Pemphigus Disease Area Index, der Diagnoseverzögerung und der Beteiligung von Haut/Schleimhaut analysieren.

Patienten und methoden: Jedem Pemphigus-Patienten wurden acht Kontrollen mit ähnlichem Alter, Geschlecht und Wohnsitz zugeordnet. Die Wahrscheinlichkeit für Begleiterkrankungen bei Patienten und Kontrollpersonen wurde anhand univariater konditionaler Regressionsmodelle bestimmt. Begleiterkrankungen, die in den univariaten Modellen mit P < 0,05 mit der Diagnose Pemphigus assoziiert waren, wurden dann in einem Vorwärtsverfahren in ein multivariates konditionales Regressionsmodell eingefügt.

Ergebnisse: Die Studie umfasste 163 Patienten mit Pemphigus. Die hauptsächlichen Erkrankungen zum Diagnosezeitpunkt waren kardiovaskuläre Erkrankungen, Hyperlipidämie, Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, autoimmune/entzündliche Dermatosen und Krebs. In der multivariaten konditionalen Regressionsanalyse waren Krebs und autoimmune/entzündliche Dermatosen unabhängig mit Pemphigus assoziiert. In Sensitivitätsanalysen, in denen vier Patienten mit paraneoplastischem Pemphigus ausgeschlossen wurden, waren diese Assoziationen ebenfalls signifikant.

Schlussfolgerungen: Krebs und autoimmune/entzündliche Dermatosen sind möglicherweise auslösende Faktoren für Pemphigus dar und sollten als frühe Warnsignale für diese Erkrankung angesehen werden.