Hide-and-seek: Neurotropes Plattenepithelkarzinom der periorbitalen Region - eine Fallserie und Übersichtsarbeit aktueller Literatur

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Nov;19(11):1571-1581. doi: 10.1111/ddg.14582_g.

Abstract

Das Plattenepithelkarzinom ist nach dem Basalzellkarzinom das zweithäufigste Malignom der Haut und wird vorwiegend an sonnenexponierten Stellen wie der Gesichtshaut diagnostiziert. Diese meist lokal destruktiv wachsende Malignität kann durchaus auch invasives Wachstumsverhalten, wie perineurale Ausbreitungsmechanismen, aufweisen. Das Plattenepithelkarzinom der periorbitalen Region ist in bis zu 14 % der Fälle mit perineuraler Invasion assoziiert. Vor allem in diesem Bereich birgt die anatomische Nähe zu den Hirnnerven das Risiko einer Progression Richtung zentrales Nervensystem, was mit einer schlechteren Prognose assoziiert ist. Der klinisch unauffällige Charakter dieser Entität resultiert oft in einer Verzögerung der definitiven Diagnosestellung, wodurch die vollständige Resektion und anschließende Rekonstruktion erschwert werden. Eine aufmerksame klinische Evaluierung kann bereits vor Erlangen histologischer Befunde Hinweise für ein perineurales Wachstum liefern. Neben fünf herausfordernden Fällen analysiert diese Arbeit Risikofaktoren, klinische als auch histologische Merkmale und Behandlungsoptionen des periorbitalen Plattenepithelkarzinoms mit perineuraler Invasion.