Aktuelle Konzepte zu ektopen Lymphknoten-Einschlüssen unter besonderer Berücksichtigung nodaler Nävi

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Aug;19(8):1145-1158. doi: 10.1111/ddg.14521_g.
[Article in German]

Abstract

Einschlüsse ektopen Gewebes in Lymphknoten sind recht häufige Befunde in Dermatopathologie und allgemeiner Pathologie. In den Lymphknoten finden sich glanduläre und nicht-glanduläre Epithelien, aber auch melanozytäre Nävi. Meist handelt es sich um Zufallsbefunde ohne Relevanz. Bei der Beschreibung morphologischer Befunde ist es allerdings wichtig, solche benignen Einschlüsse von metastatischen Absiedlungen bestimmter Organtumoren sicher abzugrenzen. Biopsien des „Wächterlymphknotens“ und Lymphknotendissektionen sind heute Standard in der klinischen Onkologie und haben erhebliche Auswirkungen auf den Behandlungsverlauf. Nodale Einschlüsse müssen korrekt bestimmt werden, um eine Über- oder Unterbehandlung der Patienten zu vermeiden. Hinzu kommt, dass die Entstehung solcher Einschlüsse noch nicht ausreichend geklärt ist. Derzeit existieren zwei Konzepte - die Theorie der benignen Metastasen und die Theorie der unterbrochenen Migration. Allerdings konnte bisher keine der beiden Theorien die folgenden Fragen beantworten: Warum finden wir mehr nodale Nävi bei Melanompatienten, bei denen eine Biopsie des Wächterlymphknotens vorgenommen wurde, als bei Patienten ohne Melanom? Und warum gibt es in tiefen viszeralen Lymphknoten keine nodalen Nävi? Wir geben hier einen umfassenden Überblick über nodale Einschlüsse und präsentieren eine Theorie der Pathogenese nodaler Nävi, um die obengenannten Fragen zu beantworten.

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