[Extended medical preparticipation screening as a useful option for injury prevention in professional sports]

Sportverletz Sportschaden. 2021 Jun;35(2):88-94. doi: 10.1055/a-1485-6726. Epub 2021 May 31.
[Article in German]

Abstract

Background: Preparticipation screening is important in order to make a statement about an athlete's health. The evaluation includes both an internal medicine/cardiology and an orthopaedic section. In professional team sports, players have to undergo medical screening on an annual basis to obtain their license and be cleared for play. Screening delivers information about the acute health condition of the athlete but only gives an indirect statement on his/her functional status and performance. This gap has been tried to be closed with functional, sports-specific performance testing in the past few years. In the event of future injury, the collected data can be used as a baseline level to monitor the progress in an athlete's rehabilitation process. This provides a huge advantage in the return-to-play diagnosis.

Material & methods: Based on the assumption that only a healthy player can perform to the best of his or her ability, we have extended our medical screening for a professional basketball team. Since the 2012/2013 season, a test battery was added with a view to basketball-specific conditioning. The collected data was prospectively correlated to injury occurrence.

Results: Seventy-one players were tested in 5 different categories. We have documented 142 injuries which lead to a downtime of 23 days (range 1-347 days). The injuries mainly involved the lower extremity, in particular the ankle, the knee and the thigh muscles. There was a clear trend indicating that players performing weaker in the agility tests sustained more injuries (r = 0.34, p = 0.029). Athletes who performed worse in the Yo-Yo test suffered from significantly more thigh muscle injuries (r = 0.266, p = 0.012).

Conclusion: Pre-participation screening is a useful tool in injury prevention, which helps to detect injuries or chronic stress complaints, especially in, but not limited to professional sports. Adding sports-specific performance testing may reveal potential deficits in agility and endurance which could lead to an increased injury risk. In addition, it allows to obtain baseline data which could be used to show the progress in rehabilitation in the event of an injury.

Hintergrund: Eingangsuntersuchungen sind wichtig, um Aussagen über die Gesundheit treffen zu können. Diese Untersuchungen beinhalten etablierte internistisch-kardiologische Testverfahren sowie eine orthopädische Beurteilung des Bewegungsapparats. In den großen Mannschaftsportarten ist die Lizensierung der Spieler eng an die medizinischen Eingangsuntersuchungen geknüpft. Die vorgeschriebenen Eingangsuntersuchungen bilden jedoch lediglich den aktuellen Gesundheitszustand ab und lassen nur indirekte Aussagen über die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Athleten zu. Somit wurde in den letzten Jahren versucht, diese Lücke durch eine Erweiterung in Richtung sportartspezifische Leistungsdiagnostik zu schließen. Sollte sich der Athlet verletzen, können die erhobenen Baseline-Werte als Maßstab genutzt werden, um das Monitoring des Sportlers im Rehabilitationsprozess zu unterstützen und einen sicheren Übergang zurück zum Wettkampf zu begleiten. Dies ist ein entscheidender Vorteil in der Return-to-Play-Diagnostik.

Material und methoden: Aufgrund der Annahme, dass nur ein gesunder Spieler seine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann, wurde von der Saison 2012/2013 für 5 aufeinanderfolgende Spielzeiten im Rahmen der medizinischen Eingangsuntersuchungen zusätzlich die Basketball-spezifische, konditionelle Leistungsfähigkeit der Spieler eines Basketball-Bundesligisten überprüft. Diese Werte wurden prospektiv mit den stattgehabten Verletzungen korreliert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 71 Spieler in jeweils 5 verschiedenen Kategorien (u. a. Sprungkraft, Agilität, Sprintfähigkeit) getestet. Im Untersuchungszeitraum ereigneten sich 142 Verletzungen, die im Mittel zu einer Ausfallzeit von 23 Tagen (Range 1–347 Tage) führten. Die Verletzungen betrafen zumeist die untere Extremität, wobei Sprunggelenk, Oberschenkel und Kniegelenk am häufigsten betroffen waren. Es zeigte sich ein deutlicher Trend dahingehend, dass Spieler mit einer schwächer ausgeprägten Richtungsänderungsschnelligkeit häufiger Verletzungen erlitten (r = 0,34; p = 0,029) und Spieler, die im YoYo-Test signifikant schlechter abschnitten, häufiger von Oberschenkelverletzungen betroffen waren (r = 0,266; p = 0,012).

Schlussfolgerung: Als Instrument zur Prävention sind medizinische Eingangsuntersuchungen nicht nur im Profisport essenziell, um Sportverletzungen oder Sportschäden aufzeigen bzw. ausschließen zu können. Die Erweiterung in Richtung sportartspezifische Leistungsdiagnostik liefert Informationen über Defizite bezogen auf Agilität und Ausdauer, die die Entstehung einer Verletzung begünstigen können. Darüber hinaus bieten die Untersuchungen auch die Möglichkeit, die erhobenen Werte als Baseline zu nutzen, die im Falle einer Verletzung den Fortschritt der Rehabilitation objektiv erfassbar machen und eine sichere Rückkehr zum Wettkampf ermöglichen.

MeSH terms

  • Athletes
  • Athletic Injuries* / diagnosis
  • Athletic Injuries* / prevention & control
  • Athletic Performance*
  • Basketball*
  • Female
  • Humans
  • Lower Extremity / injuries
  • Male