Kombination aus Brentuximab-Vedotin und hautspezifischen Therapien verlängert bei Patienten mit kutanem T-Zell-Lymphom die Zeit bis zur nächsten Therapieeskalation

J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Mar;19(3):383-388. doi: 10.1111/ddg.14342_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Brentuximab-Vedotin (BV) ist eine wirkungsvolle Therapieoption bei CD30-positiven kutanen T-Zell-Lymphomen. Im Unterschied zu früheren Studien wurde BV bei unseren Patienten häufig mit anderen therapeutischen Maßnahmen kombiniert. In diesem Kontext ist es das Ziel der vorliegenden Studie, Wirksamkeit und Sicherheit von BV unter Praxisbedingungen zu analysieren.

Patienten und methoden: Es handelt sich um eine retrospektive monozentrische Studie zur Analyse der Behandlungsergebnisse bei Patienten mit CD30-positivem kutanem T-Zell-Lymphom, die mit BV behandelt wurden.

Ergebnisse: 26 Patienten (medianes Alter: 67 Jahre) wurden in die Studie aufgenommen. Die Patienten wurden mit BV (1,8 oder 1,2 mg/kg Körpergewicht) behandelt. Bei 30,8 % der Patienten wurde eine vollständige Remission (CR) erreicht. Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 84,6 %. Nebeneffekte wurden bei 19 der 26 Patienten beobachtet. Als Reaktion auf eine Krankheitsprogression (PD) unter BV-Monotherapie führten wir bei sechs Patienten zusätzlich hautspezifische Maßnahmen durch, zum Beispiel Tumorexzision, lokale Strahlentherapie oder PUVA. Mit diesem Konzept konnten wir die Erkrankung wieder stabilisieren und die Therapielinie im Median sieben Monate länger ohne zusätzliche Toxizität beibehalten.

Schlussfolgerungen: Zusätzliche hautspezifische Therapien (SDT) nach Progression der Erkrankung unter BV-Monotherapie konnten das kontinuierliche Fortschreiten der Erkrankung stabilisieren oder führten sogar zu einem partiellen Ansprechen und verlängerten dadurch die Zeit bis zur nächsten therapeutischen Eskalation.