Pilotstudie zum Einfluss von kaltem atmosphärischem Plasma auf bakterielle Kontamination und Heilungstendenz chronischer Wunden

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Oct;18(10):1094-1102. doi: 10.1111/ddg.14294_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund: Wöchentlich dreimalige Anwendung kalten atmosphärischen Plasmas (KAP) wurde bereits erfolgreich zur Wundbehandlung eingesetzt. Jetzt sollte untersucht werden, ob mit nur einmal wöchentlicher Behandlung vergleichbar gute Ergebnisse erzielt werden können.

Patienten und methodik: In dieser randomisierten klinischen Pilotstudie (RCT) wurden Patienten mit therapierefraktären chronischen Wunden über maximal zwölf Wochen 1 x/Woche (Gruppe 1) oder 3 x/Woche (Gruppe 2) mit KAP behandelt. Patienten der Gruppe 3 erhielten 1 x/Woche eine Placebotherapie.

Ergebnisse: Die Wundfläche nahm in Gruppe 1 (n = 14) signifikant um 63,0 % (P = 0,005) und in Gruppe 2 (n = 13) um 46,8 % (P = 0,007) ab. In Gruppe 3 (n = 10) wurden die Wunden durchschnittlich 17,5 % größer. In den beiden mit KAP behandelten Gruppen konnte eine signifikante Schmerzreduktion (Gruppe 1: P = 0,042; Gruppe 2: P = 0,027) gemessen werden. Ausschließlich in der Gruppe 2 zeigte sich eine signifikante Verbesserung der wundspezifischen Lebensqualität (P = 0,005). Nach der zwölfwöchigen KAP-Behandlung konnte eine Reduktion der Bakterienlast um durchschnittlich 50,4 % (Gruppe 1) beziehungsweise um 35,0 % (Gruppe 2) im Vergleich zum Tag des Studieneinschlusses nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen: Unserer RCT zeigt, dass durch die Behandlung mit KAP verschiedene Parameter der Wundheilung bei Patienten mit therapierefraktären, chronischen Wunden verbessert werden. Hierbei waren die Ergebnisse bei der Anwendung 1 x/Woche der Anwendung 3 x/Woche nicht unterlegen. Die Behandlung 1 x/Woche ist im klinischen Alltag leichter und wirtschaftlicher zu implementieren.