Orale Propranolol- und Neodym:YAG-Farbstofflaser-Kombinationstherapie infantiler Hämangiome: eine retrospektive Analyse von 30 Kindern mit 48 Hämangiomen

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Sep;18(9):984-994. doi: 10.1111/ddg.14184_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund und ziele: Infantile Hämangiome können sowohl durch systemische Propranolol- als auch durch Neodym:YAG-Farbstofflaser-Kombinationstherapie erfolgreich behandelt werden. In dieser retrospektiven Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit der sequenziellen und parallelen Therapie komplizierter Hämangiome, die mit beiden Verfahren behandelt wurden, evaluiert.

Patienten und methoden: 30 Kinder mit 48 komplizierten Hämangiomen wurden mit Propranolol- und Neodym: YAG-Farbstofflaser-Kombinationstherapie behandelt. Im Fotovergleich wurde die prozentuale Remissionsrate durch drei Untersucher anhand einer vierstufigen Skala bewertet (I: 0-25 %, II: 26-50 %, III: 51-75 % und IV: 76-100 %).

Ergebnisse: Elf Kinder erhielten parallel Propranolol- und Lasertherapie (A), zwölf Kinder wurden nach Propranolol lasertherapiert (B) und sieben Kinder erhielten nach Lasertherapie Propranolol (C). Ein Kind konnte aufgrund einer Auswanderung ins Ausland nicht abschließend ausgewertet werden. Eine starke Verbesserung (IV) wurde bei 23/29 (79,3 %) aller behandelten Kinder festgestellt (A: 90,9 %, B 75 %, C 66,7 %). Die mittlere Dauer der Propranolol-Therapie bei allen Kindern betrug 8,6 Monate (A: 8,9 Monate, B: 8,2 Monate, C: 8,9 Monate). Im Mittel erfolgten 2,33 Laserbehandlungen pro Hämangiom (A: 1,95, B: 3,2, C: 1,91). Schwerwiegende Nebenwirkungen durch die Propranolol- und Lasertherapie wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerungen: Propranolol- und Neodym: YAG-Farbstofflaser-Kombinationstherapie können sequenziell oder parallel sicher und effektiv eingesetzt werden und sich sinnvoll ergänzen.