Die Dermatofluoroskopie als Diagnoseverfahren bei verschiedenen pigmentierten Hautläsionen: Stärken und Schwächen

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Jul;18(7):682-691. doi: 10.1111/ddg.14163_g.
[Article in German]

Abstract

Hintergrund: Die Melaninfluoreszenz von Hautläsionen kann mittels Zwei-Photonen-Anregung gemessen werden. Dieses als Dermatofluoroskopie bezeichnete Verfahren führt zu einer Verschiebung vom grünen Spektrum bei gutartigen melanozytären Läsionen zum roten Spektrum bei Melanomen. Diese Studie widmete sich der Frage, welche Art von pigmentierten Läsionen korrekt als melaninhaltige maligne Tumoren erkannt werden können.

Methoden: Es wurden 476 pigmentierte Läsionen, darunter 101 kutane Melanome, dermatofluoroskopisch untersucht. Dazu wurde die Melaninfluoreszenz Punkt für Punkt mit einem Abstand der Messpunkte von 0,2 mm gemessen. Die Ergebnisse der Dermatofluoroskopie wurden als diagnostischer Score mit einem Cut-off-Wert von ≥ 28 für die Diagnose melaninhaltiger maligner Tumor angegeben und mit dem Goldstandard der Histopathologie verglichen.

Ergebnisse: Die Differenz zwischen den diagnostischen Scores verschiedener Hauttumoren war hochsignifikant (p < 0.0001). Der dermatofluoroskopisch ermittelte Score zeigte bei den Melanomen die höchste Sensitivität (92,1 %). Bemerkenswert ist, dass die meisten pigmentierten Basalzellkarzinome (BZK, 88,9 %) als melaninhaltige maligne Tumoren erkannt wurden. Eine höhere Sensitivität für die richtige Diagnose wurde bei älteren Patienten (≥ 53 Jahre, p = 0,003), Patienten mit gebräunter Haut (p = 0,025) und bei Patienten mit Sommersprossen in der Kindheit (p = 0,046) beobachtet.

Schlussfolgerungen: Die Zwei-Photonen-Fluoreszenz ist ein innovatives Verfahren für die Diagnose pigmentierter Hautläsionen mit einer hohen Sensitivität beim Nachweis von Melanomen und pigmentierten BZK.