Rund- oder Flachstrickversorgung in der Erhaltungstherapie beim Beinlymphödem? - Übersicht von Literatur und technischen Daten

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Aug;17(8):775-785. doi: 10.1111/ddg.13895_g.
[Article in German]

Abstract

Bisher gibt es keine Studien, die einen Vergleich von Rund- und Flachstrickversorgung in der Erhaltungstherapie bei Patienten mit Beinödemen vorgenommen haben. Entsprechend Expertenkonsens wird in der Literatur eine Flachstrickversorgung in der Erhaltungstherapie von Lymphödemen empfohlen. In Zusammenschau der Unterschiedlichkeit des klinischen Bildes eines Lymphödems in den verschiedenen Stadien und Lokalisationen, der Adhärenz der Patienten und nicht zuletzt auch der Wirtschaftlichkeit ist jedoch fraglich, ob tatsächlich alle Patienten mit einem Beinlymphödem eine Flachstrickversorgung brauchen. Unter Berücksichtigung technischer Aspekte, der aktuellen Literatur sowie eigener klinischer Erfahrungen scheint es sinnvoll, nicht eine diagnose- sondern befundorientierte Versorgung vorzunehmen. Erhebliche Umfangsdifferenzen im Beinverlauf, tiefe Hautfalten und Ödeme an den Zehen bzw. dem Vorfuß sind typische Indikationen für eine Versorgung mit Flachstrickmaterial. Es gibt jedoch auch Lymphödem-Patienten, die auch mit einer Rundstrickversorgung mit hoher Materialfestigkeit gut versorgt sind. Essenziell ist jedoch in allen Fällen eine initiale suffiziente Entstauungstherapie mit Kompressionsverbänden und/oder adaptiven Kompressionssystemen.

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