Zink und Haut: ein Update

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Jun;17(6):589-596. doi: 10.1111/ddg.13811_g.

Abstract

Das Spurenelement Zink (Zn) spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung, die Differenzierung und das Wachstum vieler Gewebe des menschlichen Körpers. Für die Regulation der Zinkhomöostase sind zwei Zinktransporterfamilien (solute-linked carrier families; SLC) maßgeblich verantwortlich. Störungen im Zinkstoffwechsel können Erkrankungen hervorrufen, die sich in charakteristischer Weise an der Haut manifestieren. Eine Mutation in einem für den ZIP4-Zinktransporter kodierenden Gen ist ursächlich für die Acrodermatitis enteropathica, eine autosomal-rezessiv vererbte Zinkmangelerkrankung. Betroffene Säuglinge entwickeln durch intestinale Malabsorption von Zink typischerweise kurz nach dem Abstillen erste klinische Symptome. Erworbener Zinkmangel ist eine zwar seltene, jedoch unterdiagnostizierte Erkrankung mit vielfältiger Ätiologie und variabler klinischer Ausprägung. Abhängig vom Alter der Patienten kommen zahlreiche Ursachen in Betracht. Aufgrund der charakteristischen periorifiziell und akral lokalisierten Effloreszenzen wird die Verdachtsdiagnose meist von Dermatologen gestellt und kann durch die laborchemische Bestimmung des Zinkspiegels und - ergänzend - zinkabhängiger Enzyme wie der alkalischen Phosphatase bestätigt werden. Unter oraler Zinksubstitution heilen die Hautveränderungen meist innerhalb weniger Tage ab. Abhängig von der Ursache der Erkrankung sollte die Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Pädiatern und Gastroenterologen erfolgen, um eine optimale Versorgung der betroffenen Patienten zu gewährleisten.

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