Fecal sacs do not increase nest predation in a ground nester

J Ornithol. 2018;159(4):985-990. doi: 10.1007/s10336-018-1566-8. Epub 2018 May 29.

Abstract

Most altricial birds remove their nestlings' feces from the nest, but the evolutionary forces driving this behavior are poorly understood. A possible adaptive explanation for this could be that birds avoid the attraction of nest predators to their nests due to the visual or olfactory cues produced by feces (nest predation hypothesis). This hypothesis has received contrasting support indicating that additional experimental studies are needed, particularly with respect to the visual component of fecal sacs. To test this hypothesis, we conducted an experiment manipulating the presence of fecal sacs on inactive Woodlark (Lullula arborea) nests. This ground nester has highly cryptic nests that are mainly depredated by visually oriented nest predators (i.e., corvids) in our study population, making it an excellent system to test for the nest predation hypothesis. Our results showed that the presence of fecal sacs in the nest does not seem to be an important factor explaining nest predation. Interestingly, the effect of nest concealment, the most important factor explaining nest predation in Woodlark nests, depended on whether the nest was depredated the previous year or not, supporting the importance of using different nesting sites between years. Our findings indicate that this important nest sanitation behavior is not likely motivated by nest predation and highlight the need to explore alternative selective pressures in this context.

Kotballen führen bei Bodenbrütern nicht zu mehr Nestraub. Bei den meisten Nesthocker-Arten entfernen die Altvögel die Ausscheidungen ihrer Jungen aus dem Nest, aber die evolutionären Kräfte hinter diesem Verhalten sind noch weitgehend unbekannt. Eine mögliche Erklärung des Anpassungsvorteils dieser Verhaltensweise könnte sein, dass die Vögel von den Ausscheidungen ausgehende optische oder olfaktorische Reize, die die Aufmerksamkeit von Nesträubern auf ihr Nest lenken könnten, beseitigen (Nesträuber-Hypothese). Diese Hypothese findet allerdings nur gemischte Unterstützung, was zeigt, dass hier weitere experimentelle Untersuchungen vonnöten sind, vor allem hinsichtlich des optischen Aspekts der Kotballen. Um diese Hypothese zu prüfen, führten wir ein Experiment durch, in dem wir bei inaktiven Nestern der Heidelerche (Lullula arborea) das Vorhandensein von Kotballen manipulierten. Diese Bodenbrüter bauen sehr versteckte Nester, die in unserer Versuchspopulation überwiegend von sich optisch orientierenden Nesträubern (z. B. Rabenvögeln) geplündert wurden, und somit ein sehr gutes Test-System für die Nesträuber-Hypothese darstellten. Unsere Ergebnisse zeigten, dass das Vorhandensein von Kotballen im Nest kein wichtiger Faktor bei der Nesträuberei ist. Interessanterweise hing die Bedeutung, wie gut das Nest versteckt ist, der Nestraub am besten erklärende Faktor, davon ab, ob das Nest im Vorjahr ausgeraubt wurde oder nicht. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, in unterschiedlichen Jahren unterschiedliche Nistplätze zu nutzen. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass dieses wichtige Nestsäuberungsverhalten nicht unbedingt mit Nesträuberei erklärt werden kann, und unterstreichen die Notwendigkeit, nach anderen Selektionsmechanismen dafür zu suchen.

Keywords: Lullula arborea; Nest concealment; Nest predation hypothesis; Nest sanitation; Visual cues; Woodlark.